Klassischer Krimi zum Miträtseln
Das großartig gestaltete Cover hat mich sofort angesprochen. Es fällt sofort ins Auge, wirkt sehr winterlich, macht neugierig und passt darüber hinaus auch noch wunderbar zum Krimigenre.
Zum Inhalt: Mrs. Bradley folgt der Einladung ihres Neffen, Weihnachten mit
ihm auf dem Land zu verbringen. Die beschauliche Gästeschar wird jedoch in einige Aufregung versetzt,…mehrKlassischer Krimi zum Miträtseln
Das großartig gestaltete Cover hat mich sofort angesprochen. Es fällt sofort ins Auge, wirkt sehr winterlich, macht neugierig und passt darüber hinaus auch noch wunderbar zum Krimigenre.
Zum Inhalt: Mrs. Bradley folgt der Einladung ihres Neffen, Weihnachten mit ihm auf dem Land zu verbringen. Die beschauliche Gästeschar wird jedoch in einige Aufregung versetzt, als es zu einem Todesfall kommt. Die erfahrene Amateurdetektivin vermutet bald, dass mehr als natürliches Ableben hinter diesem Vorfall stecken könnte.
Ich möchte nicht lügen: Der Beginn war etwas ernüchternd und ich bin schwer in die Handlung hineingekommen. Da der Krimi aus den 1930er-Jahren stammt, ist der Schreibstil entsprechend anspruchsvoll und der Satzbau gelegentlich etwas kompliziert, was Konzentration und Geduld beim Lesen erfordert.
Ein beschaulicher und gemütlicher Weihnachtskrimi ist dieses Buch eher nicht, teilweise ähnelt es eher einem atmosphärischen Gruselroman und über allem schwebt eine gewisse hoffnungslose Düsternis, die der dunklen Jahreszeit entspricht. Die Handlung setzt außerdem zwar an Weihnachten ein, dauert dann aber noch lange an, wobei man sich immer wieder im Kreis vieler Verdächtiger um die eigene Achse dreht. Daher gab nur phasenweise richtige Spannung, die zudem im Wechsel mit einigen Längen vorkommt.
Die Protagonistin Mrs. Bradley ist definitiv eigenwillig. Sie stellt eine teilweise undurchschaubare und auch moralisch fragwürdige Ermittlerfigur dar, was ihre Erlebnisse für mich sehr unterhaltsam gestaltet hat. Ich würde definitiv mehr Bände aus dieser Krimireihe rund um Mrs. Bradley lesen wollen.
Noch ein paar Worte zur Krimihandlung selbst: Von Beginn an lernen wir relativ viele Verdächtige kennen, die auch immer wieder ins Spiel gebracht werden. Das hat mich gelungen verwirrt, weshalb sich der Nebel rund um die Auflösung erst ziemlich spät gelichtet hat. Auch wenn der Kriminalroman so gekonnt zum Miträtseln einlädt, bleibe ich dabei, dass einige Wiederholungen schlicht unnötig waren.
Dennoch wurde ich insgesamt wirklich gut unterhalten. Fans klassischer englischer Kriminalliteratur auf der Suche nach einem unaufgeregten whodunnit mit origineller Ermittlerin sollten hier unbedingt einmal reinlesen.