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Schamanin, Sakralkönigin, Heilige: Die Merowingerprinzessin Odilia ist der Ausgangspunkt einer Reise durch Raum und Zeit, zu germanischen und keltischen Riten, mittelalterlichen Bräuchen und göttlichen Legenden. Von dem geheimnisumwobenen Odilienberg und dem Kloster Hohenberg im Elsaß führt der Weg zu weiteren mythischen Kraftorten und vergesssenen Heiligtümern. Petra van Cronenburg spannt den Ariadnefaden vom Neolithikom über das Mittelalter bis in die Gegenwart und erhellt mit neuen Dokumenten das Leben der heiligen Odilia. In der Synthese von Spiritualität und Kulturgeschichte dringt sie zu den Wurzeln des modernen Menschen vor.…mehr

Produktbeschreibung
Schamanin, Sakralkönigin, Heilige: Die Merowingerprinzessin Odilia ist der Ausgangspunkt einer Reise durch Raum und Zeit, zu germanischen und keltischen Riten, mittelalterlichen Bräuchen und göttlichen Legenden. Von dem geheimnisumwobenen Odilienberg und dem Kloster Hohenberg im Elsaß führt der Weg zu weiteren mythischen Kraftorten und vergesssenen Heiligtümern. Petra van Cronenburg spannt den Ariadnefaden vom Neolithikom über das Mittelalter bis in die Gegenwart und erhellt mit neuen Dokumenten das Leben der heiligen Odilia. In der Synthese von Spiritualität und Kulturgeschichte dringt sie zu den Wurzeln des modernen Menschen vor.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.09.1998

Europa

"Geheimnis Odilienberg: Eine Reise durch heilige Räume und Zeiten" von Petra van Cronenberg. Erschienen in der "Gelben Reihe Magnum", Band 6. Eugen Diederichs Verlag, München 1998. 187 Seiten, zahlreiche Fotos und Zeichnungen. Gebunden, 38 Mark.

Bekannt ist sie schon, Odilia, die Patronin des Elsaß, die 660 nach Christus der Legende nach blind geboren und bei der Taufe sehend wurde. Sie gründete und leitete das Kloster Odilienberg, früher Hohenburg genannt, und wurde bereits zu Lebzeiten vom einfachen Volk als Heilige verehrt. Petra van Cronenberg, Theologin und Kunstkritikerin, läßt es bei der christlichen Verehrung dieser außergewöhnlichen Frau nicht bewenden. Ausgehend von Legende und den vielen vor- und frühgeschichtlichen Spuren auf dem Odilienberg am Ostrand der mittleren Vogesen, beschreibt sie Odilias gefahrvolles Leben als typisch für die Wendezeit, in der die von mythischen Kulten und matriarchalischen Systemen bestimmten Merowinger an Macht verlieren und die wissenschaftlich und patriarchalisch orientierten Franken sich etablieren. Odilia repräsentiert für sie "eine vergessene und absichtlich verborgene Periode in der Geschichte der Frau und die schamanischen Wurzeln unserer Kultur". Ihr ungewöhnlicher Werdegang als Nonne und Äbtissin, die Kulte um Augen, Bären, Steine, magische Gipfelkreise, Dreiecke und Linien sind für die Autorin Beweise dafür, daß merowingische Christen germanische, gallische und irisch-keltische Traditionen in ihr Denken aufgenommen und daraus eine Religion geformt haben, "die uralte Wurzeln selbstverständlich neben moderne Glaubensformen stellte". Die wichtigsten Elemente dieser Weltanschauung sind hauptsächlich von Frauen ausgeführte Rituale, Visionen, Kreativität, Eros und Ekstasen. Die Autorin verspricht sich von ihrem Gang aus der Gegenwart über das frühe Mittelalter bis zurück in die Steinzeit Impulse für das, "was einmal Zukunft werden könnte". Sicher wird der Leser dieser Reisebeschreibung durch Raum und Zeit die beschriebene Natur und Kultur im Elsaß bewußter erleben. Ob der Odilienberg allerdings zum Wallfahrtsort der Frauenemanzipation und als Besinnungsort für "gleichberechtigte Gesellschaften ohne Hierarchien" werden kann, sei dahingestellt. (A.W.)

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