Mehr als 203.000 Menschen lebten im Jahr 2004 in der Bundesrepublik mit dem ausländerrechtlichen Status Duldung . Im Mittelpunkt dieser ethnographischen Studie stehen zwölf Fallanalysen, überwiegend kurdischer Geduldeter in Hessen, die seit über zehn Jahren in Deutschland mit dem Status der so genannten Kettenduldung leben. Die Arbeit geht der Frage nach, wie auf der Makroebene, der Ebene der Aufnahmegesellschaft, anhand von Auflagen und Restriktionen und innerhalb politischer und medialer Diskurse über Flüchtlinge und Asyl, eine symbolische Nicht-Anerkennung erzeugt wird. Was bedeutet diese symbolische Nicht-Anerkennung für die Lebenswirklichkeit der Betroffenen und wie schlägt sich diese in den biographischen Erzählungen nieder? Anhand der Analyse der Lebenswirklichkeit und der biographischen Selbstentwürfe in Abhängigkeit von der Aufnahmegesellschaft, stellt die Arbeit dar, dass Duldung sowohl rechtliche, politische als auch soziale Statuslosigkeit bedeutet. Anschaulich arbeit die Autorin anhand der Fallanalysen heraus, was Duldung" für die Betroffenen bedeutet: Leben in einem permanenten Zustand von Unsicherheit mit der ständigen Angst vor der Abschiebung.