Diese Arbeit begründet die Bedeutung, die neueren Ergebnisse der Gehirnforschung an Jugendlichen in den Kontext der Sozialen Arbeit zu integrieren. Die Adoleszenz ist eine Übergangsphase, in der eine komplexe Reorganisation des Organismus in den verschiedensten Bereichen stattfindet. In dieser Entwicklungsphase reift auch das Gehirn von Jugendlichen in entscheidenden Regionen heran. Die Entwicklung der im Frontalhirn angesiedelten Strukturen für höhere geistige Leistungen und Affektregulation ist pubertätsunabhängig und erst im frühen Erwachsenenalter (mit ca. 23 Jahren) abgeschlossen. Es wird gezeigt, dass die Ergebnisse der Gehirnforschung in einer salutogenetisch ausgerichteten Sozialen Arbeit genutzt werden sollen, um mit Hilfe personaler und ökosozialer Ressourcen im Mittelpunkt, Jugendlichen ein stabiles Gerüst zu geben, das den nötigen Freiraum und Schutz bietet und sie dabei unterstützt ihren Platz im Leben und der Gesellschaft zu finden.