Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: keine, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg (Allgemeine Pädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Studie unternimmt eine kritische Würdigung pädagogischer Anknüpfungen an die moderne Hirnforschung.[...]Terminologische Distanz gegenüber einem wissenschaftlichen Gegenstand lässt sich auf quantitativem oder qualitativem Wege gewinnen. Beim quantitativen Verfahren wird der Abstand zu einem Phänomen durch zunehmende Abstraktion, d.h. den Rückgriff auf allgemeinere Begriffe erreicht. Bei der qualitativen Methode dagegen wird der Distanzierungsgewinn durch die Wahl anderer Begriffe als der üblich verwendeten erzielt. Ein Beispiel für Verfremdungsversuche dieser Art ist die Wissenschaftsparodie. Wie der Titel gebende Ausdruck "gehirngerechtes Denken" zeigt, fühlen sich die folgenden Überlegungen einer so verstandenen "fröhlichen Wissenschaft" durchaus verpflichtet - nicht als Selbstzweck, sondern vielmehr, um gerade den Ernst der Lage zu berücksichtigen. Damit einige aktuelle Auseinandersetzungen um den menschlichen Zerebral-Apparat nicht noch weiter Opfer fehlenden Sinnes für die eigene Humorlosigkeit werden, muss deshalb anfänglich und leider ausdrücklich darauf hingewiesen werden: Der Neologismus "gehirngerechtes Denken" ist ein Nonsens-Ausdruck! Er ist weder dazu gedacht noch dazu geeignet, einen neuen Topos jener heutigen Neuro-Rhetorik zu begründen, die sich so gerne von sich selbst faszinieren lässt. Man hat diesen Ausdruck deshalb auch sorgfältig in Anführungszeichen zu setzen, die gleichsam als intellektuelle Gitterstäbe fungieren und einen Ausbruch in die freie Wildbahn verhindern sollen. [...]
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