Es gibt kein Gebärdenland aber unser Normen- und Wertesystem ist hörend. Wir haben es mit Kultur(en) zu tun, die nicht lokalisierbar sind. Wie können Räume innerhalb dieses Spannungsverhältnisses von Behinderung und Interkulturalität von Gehörlosen und Hörenden konstruiert werden? Räume, in denen der Körper Anlass von Sprache ist, wo Macht verhandelbar ist, wo Kultur(en) gelebt und erfahren werden. Unter Rückgriff auf Homi K. Bhabhas Konzept des dritten Raumes und Martina Löws Konzept der Raumsoziologie befragt Caroline-Sophie Pilling gleichsam Vertreter_innen der Gehörlosen-Community und der Hörenden-Welt zu ihren Perspektiven, wie das Verhältnis Gehörloser und Hörender besser gestaltet werden kann.
»Insgesamt bietet die Lektüre für die Leserinnen und Leser einen umfassenden Einblick in die unterschiedlichen Aspekte einer heterogenen Gehörlosenkultur und trägt zu einem Verständnis der Bedeutung der Unterschiede einer lautsprachlichen und einer visuell-sprachlichen Sozialisation und Kommunikation für die Bildungsarbeit bei. Durch den Ansatz der Kulturalität ermöglicht die Lektüre den Leserinnen und Lesern neue Perspektiven auf das bildungspolitische Leitbild der Inklusion.«
Anja Halatscheff, forum erwachsenenbildung, 2 (2024) 20240503
Anja Halatscheff, forum erwachsenenbildung, 2 (2024) 20240503