1997 wird Christophe André, Mitarbeiter der hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, im Nordkaukasus von tschetschenischen Separatisten entführt. Guy Delisle hat Christophe André einige jahre später getroffen und die Geschichte seiner Geiselhaft aufgezeichnet: 111 Tage Warten, ohne jedes Wissen um das, was draußen passiert, ob man ihn für tot hält oder um seine Rettung bemüht ist. Guy Delisle, Autor so erfolgreicher Reportagecomics wie "Aufzeichnugen aus Jerusalem", "Aufzeichnugen aus Birma" und "Pjöngjang" ist neben Joe Sacco zweifellos der bekannteste Comicdokumentarist. Zum ersten Mal nimmt er sich hier einer fremden Geschichte an und setzt sie sensibel und erschütternd zugleich um.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Christian Bos hat fast alles vom kanadischen Autor Guy Delisle gelesen, der mit seiner Frau, einer Ärztin ohne Grenzen, durch die Weltgeschichte zieht, um packende Comic-Reportagen aus Shenzhen, Pjöngjang oder Jerusalem mitzubringen. Aber wie Delisle die Geschichte des entführten Arztes Christoph André aufbereitet, der 1997 von tschetschenischen Rebellen 111 Tage gefangen gehalten wurde, in einem leeren Zimmer mit nur einer Matratze und an eine Heizung gefesselt, das hat Bos völlig unerwartet gefesselt und erschüttert. "Absoluter Stillstand" erlebt der staunende Rezensent hier "als rasend spannende Story, als Triumph der Vorstellungskraft".
© Perlentaucher Medien GmbH
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