1822 erschienen, eroberte Carl Friedrich von Rumohrs Geist der Kochkunst schnell Köpfe und Küchen - er hatte ein Werk geschaffen, mit dem das Nachdenken über Ernährung, Küche und Esskultur begann. Und anhält: Rumohrs Überlegungen wirken auch in der Zeit von Slow Food modern, etwa wenn er für die Verwendung heimischer Produkte oder schonende, puristische Zubereitungsweisen plädiert. Er war kein einfacher Zeitgenosse: Seine Begabungen und Interessen waren vielfältig - er selbst nannte sich "Universaldilettant" -, sein Anspruch an die Umwelt hoch, seine spitze Feder von Zeitgenossen gefürchtet wie verehrt. Nicht zuletzt dadurch ist der Geist der Kochkunst auch heute eine amüsante und anregende Lektüre.
»Rumohr verzichtet auf langatmige Aufzählungen 'geisttötender Kochbücher' und appelliert stattdessen an die Erfindungsgabe der Leser. Er schaltet immer wieder amüsante Historien und Exkurse ein, literar- und kulturhistorische Brosamen sind wie feine Würze in den Text eingestreut. Ein Verfahren, das den Appetit anregt, es wie einen Roman im Ganzen zu lesen.« Hummer