Im Jahre 1878 entging Kaiser Wilhelm I. zwei Attentaten. Die Öffentlichkeit war schockiert, das konservative Bürgertum in Deutschland sah die traditionellen Werte außer Kraft gesetzt. Die Universitäten betrieben eine Wende hin zu einer metaphysischen Wertphilosophie. Für Ulrich Sieg beginnt damit eine verhängnisvolle Liaison zwischen Philosophie und Staatsmacht, die über die intellektuelle Rechtfertigung für den Ersten Weltkrieg zum antidemokratischen Denken der Weimarer Republik führt und bis in den Nationalsozialismus hineinwirkt. Namen wie Windelband, Eucken oder Elisabeth Förster-Nietzsche stehen für damals enorm populäre Denkhaltungen, die Ulrich Sieg hier erstmalig im Zusammenhang erforscht.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Wie in der Zeit vom Kaiserreich bis zum Nationalsozialsimus der Geist mit der Gewalt zusammenarbeitete, kann Ulrich Sieg dem Rezensenten in 5, wie Ludger Lütkehaus schreibt, "ausgreifenden" Kapiteln vermitteln. Dem Autor, erklärt der Rezensent, geht es dabei um eine breite realhistorische Kontextualisierung ideengeschichtlicher Phänomene. So zeigt Sieg, wie die Attentate auf Wilhelm I. politisch instrumentalisiert wurden. Brisantes und Peinliches schaut Lütkehaus im Kapitel über Propaganda völkischer Werte in der Nazizeit, bei Heidegger, Jaspers, Jaensch u. a.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Ein intellektuell ungewöhnlich unterhaltsames Buch." Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung, 12.03.13
"Ulrich Siegs Langessay löst ein, was Ideengeschichte sein kann, und warum sie unerlässlich ist: als Spurensicherung alles dessen, was sich nicht unter große und simple Thesen zwingen lässt. ... Sieg ist ein großer Wurf gelungen." Thomas Meyer, Die Welt, 06.04.13
"Ulrich Sieg hat eine absolut lesenswerte Studie vorgelegt." Rainer Kühn, Deutschlandfunk, Andruck, 27.05.13
"Ausdrücklich zu loben ist Ulrich Siegs Bemühen, bei seiner Engführung von Realhistorie und Ideengeschichte immer auch darauf zu verweisen, dass es neben den von ihm beleuchteten Phänomenen auch andere Entwicklungen gab. ... Beispielhaft belegt sein Buch, dass der Geist in Deutschland sich nicht nur der Gewalt unterworfen hat, sondern sie auch mit erzeugte." Carsten Hueck, Deutschlandradio Kultur, Lesart, 02.06.13
"Sieg zeigt auf spannende, historisch differenzierte Weise, wie eigenständige Denker von wechselnden Machtpolen angezogen werden und ihren Teil zur Legitimation antidemokratischer Strukturen beitragen." Ulrich Rüdenauer, Philosophie Magazin April/Mai 13
"Ulrich Siegs Langessay löst ein, was Ideengeschichte sein kann, und warum sie unerlässlich ist: als Spurensicherung alles dessen, was sich nicht unter große und simple Thesen zwingen lässt. ... Sieg ist ein großer Wurf gelungen." Thomas Meyer, Die Welt, 06.04.13
"Ulrich Sieg hat eine absolut lesenswerte Studie vorgelegt." Rainer Kühn, Deutschlandfunk, Andruck, 27.05.13
"Ausdrücklich zu loben ist Ulrich Siegs Bemühen, bei seiner Engführung von Realhistorie und Ideengeschichte immer auch darauf zu verweisen, dass es neben den von ihm beleuchteten Phänomenen auch andere Entwicklungen gab. ... Beispielhaft belegt sein Buch, dass der Geist in Deutschland sich nicht nur der Gewalt unterworfen hat, sondern sie auch mit erzeugte." Carsten Hueck, Deutschlandradio Kultur, Lesart, 02.06.13
"Sieg zeigt auf spannende, historisch differenzierte Weise, wie eigenständige Denker von wechselnden Machtpolen angezogen werden und ihren Teil zur Legitimation antidemokratischer Strukturen beitragen." Ulrich Rüdenauer, Philosophie Magazin April/Mai 13