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Einleitung Pragmatische Metapher: Geist in Management und Marketing Geist - das ist ein Wort für ganz besondere Gelegenheiten. Mit weihevoller Gebärde wird es aus dem Glanzpapier gepackt, wenn Lobreden auf Ausnahmepersönlichkeiten zu halten und Lebe- leistungen zu würdigen sind. Geist erscheint in diesen Porträts als die Haltung eines intelligenten und gebildeten Menschen, der sich auf der Grundlage von Lebenserfahrung und Weltgewandtheit in den grammatischen und semantischen Finessen der Sprachspiele zur Realitätsbewältigung zu bewegen weiß, die hohe Kunst einer tiefgründigen Mitteilung…mehr

Produktbeschreibung
Einleitung Pragmatische Metapher: Geist in Management und Marketing Geist - das ist ein Wort für ganz besondere Gelegenheiten. Mit weihevoller Gebärde wird es aus dem Glanzpapier gepackt, wenn Lobreden auf Ausnahmepersönlichkeiten zu halten und Lebe- leistungen zu würdigen sind. Geist erscheint in diesen Porträts als die Haltung eines intelligenten und gebildeten Menschen, der sich auf der Grundlage von Lebenserfahrung und Weltgewandtheit in den grammatischen und semantischen Finessen der Sprachspiele zur Realitätsbewältigung zu bewegen weiß, die hohe Kunst einer tiefgründigen Mitteilung beherrscht und gleichzeitig zuhören kann. Die Festgemeinschaft findet sich an elegante Diskurse in Caféhäusern und Salons erinnert, voll von Esprit und Dialektik, geistesgegenwärtiger Rhetorik und überraschenden Ideen. Zum Schluss erhebt der Laudator die gepriesene Person zum lebendigen Beispiel: Ihr gelte es nachzueifern. Doch im Auditorium denkt man insgeheim: Wenn's in der Wirklichkeit nur so wäre! Als Best Practice für den Unternehmensalltag taugt der Geist d- ser Art offensichtlich nicht so viel. Er scheint nicht marktgerecht, nicht linear und berechenbar genug, um den harten, schnellen H- ausforderungen in Management und Marketing gerecht zu werden. Im Alltag wird der Geist vergessen, verdrängt, verleugnet gar, als rhetorische Übung von Intellektuellen abgetan, zeitraubendes - schwätz, luxuriöse Haltung einer längst vergangenen Wirklichkeit. In der heutigen Zeit herrscht die kalt berechnende Intelligenz, die die Welt auf die Maßgaben ihrer unmittelbaren Ziele reduziert: Optimierung von Marktzugängen und Maximierung der Erträge, 10 Einleitung globaler Wettbewerb und Innovationswettlauf.
Autorenporträt
Prof. Dr. Holger Rust lehrt Soziologie an der Universität Hannover und ist wissenschaftlicher Berater von Unternehmen im In- und Ausland. Schwerpunkte seiner Hochschultätigkeit sind Kommunikation und Marketing, Arbeits- und Wirtschaftssoziologie sowie quantitative und qualitative Forschungsmethoden. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen. Seine Bücher "Zurück zur Vernunft", "Die sanften Managementrebellen" und "Das Elite-Missverständnis" sind ebenfalls bei Gabler erschienen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.12.2007

Bei Sex und Geld Gehirn einschalten
Alle Welt weiß, dass man Aktien billig kaufen und teuer verkaufen soll, und trotzdem tun Anleger regelmäßig das Gegenteil. Sie greifen gierig zu, wenn die Kurse steigen und stoßen ihre Wertpapiere bei Punkteverlust panikartig ab – gerade so, als ob sich der Verstand automatisch abschaltete, sobald es um Finanzen geht. „Vielleicht ist das Anlegen von Geld die einzige Tätigkeit, die sehr vielen sehr klugen Menschen immer wieder das Gefühl gibt, dumm zu sein”, meint Jason Zweig und erklärt in seinem neuen Buch faktenreich und mit einem Augenzwinkern, warum die Sicherungen der Anleger so oft durchbrennen.
Dabei greift der amerikanische Wirtschaftsjournalist auf Erkenntnisse der Neuroökonomie zurück, jener jungen Wissenschaftsdisziplin, die untersucht, wie das Gehirn bei wirtschaftlichen Entscheidungen tickt. Forscher haben etwa festgestellt, dass die analytischen Hirnregionen beim Umgang mit Geld kaum gegen die geballte Macht der archaischen Schaltkreise ankommen. Wittert das Hirn einen Gewinn, feuern die gleichen neuronalen Schaltkreise, die bei Sex und Drogenkonsum aktiv sind, und der vermeintlich kühle Kopf schaltet reflexartig auf Erregung und Gier um.
Umgekehrt aktiviert der drohende Verlust von Geld jene Gehirnregionen, die auch bei der Begegnung mit wütenden Tigern auf Dauerfeuer schalten und lösen Angst- und Fluchtgefühle aus. Dem Risiko entfliehen und der Belohnung hinterherjagen sei evolutionär zwar durchaus sinnvoll gewesen, so Zweig, doch auf dem Geldmarkt von heute seien diese archaischen Überlebensreflexe mitunter ruinös. Ähnlich verhält es sich mit dem unstillbaren Verlangen der Anleger nach Prognosen und Wahrscheinlichkeiten. Auch hinter diesem scheinbar vernünftigen Verhalten verbirgt sich offenbar ein archaischer Reflex – der urmenschliche Drang nämlich, die chaotische Umwelt ständig auf Muster in Zufallsdaten abzugrasen. Was für Jäger und Sammler eine Erfolgsstrategie gewesen ist, erweise sich für Analysten und Fondsexperten als sicherer Weg zum Fehlurteil, so Zweig. Das menschliche Gehirn, so sein Fazit, kann prähistorische Probleme hervorragend lösen, doch zum Erkennen von langfristigen Trends oder komplexen Wirkungszusammenhängen taugt es nicht gut.
Sind Anleger also willenlos ihren neuronalen Impulsen ausgeliefert? Nein, meint der Autor. Die Gefühlswallungen beim Geldanlegen ließen sich zwar nicht vermeiden, aber durchaus kontrollieren. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass man ehrlich zu sich selbst ist. Denn der größte Feind der Investoren sei nicht ihr Steinzeitgehirn, sondern die Ignoranz, mit der sie ihre mentale Unzulänglichkeit verleugnen. Kluge Geldanlage erfordere also schonungslose Selbsterkenntnis und harte Selbstdisziplin: Nur Unternehmenswerte kaufen, die man wirklich versteht, sie nur gelegentlich und zu festen Stichtagen handeln, nur billig kaufen und teuer verkaufen. Das mögen Tipps sein, die Anlegern hinlänglich bekannt sind.
Trotzdem lohnt sich die Lektüre dieses Buchs – übrigens auch für Leser ohne Aktiendepot. Denn selbst die alte Weisheit, dass Geld allein nicht glücklich macht, lässt sich neuroökonomisch erklären. Das Gehirn reagiert auf die Erwartung eines Gewinns mit weitaus höherer Erregung als auf tatsächlich erzieltes Geld. Wem das nicht bewusst sei, der müsse beim Geldanlegen mit chronischen Enttäuschungen rechnen, meint Zweig und gibt der geldbewegten Welt einen beherzigenswerten Rat mit auf den Weg: „Angesichts der Arbeitsweise Ihres Gehirns hängt Ihr Glück in letzter Konsequenz nicht davon ab herauszufinden, wie viel Sie kaufen können, sondern davon, wie viel Sie sein können.” Gundula Englisch
Zum Thema
Gefühle und Geschäft
Birger P. Priddat (Hg.): Neuroökonomie. Neue Theorien zu Konsum, Marketing und emotionalem Verhalten in der Ökonomie, Metropolis 2007, 226 Seiten, 29,90 Euro
Das Buch untersucht, ob Kauf- und Investitionsentscheidungen maßgeblich von Emotionen gesteuert werden.
Geistreich vernetzt
Holger Rust: Geist! Die Kraft der klugen Köpfe in Management und Marketing, Gabler Verlag, 2007, 2004 Seiten, 24,90 Euro.
Die bunten Bilder von Hirnaktivitäten tragen weniger zum Verständnis von Kunden bei als behauptet, meint Holger Rust. Er setzt auf die Perspektive der neuronalen Vernetzung.
Jason Zweig:
Gier. Neuroökonomie: Wie wir ticken, wenn es ums Geld geht.
Hanser Verlag, München September 2007, 354 Seiten, 19,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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"Wer sich auf dieses [...] Buch einlässt, erfährt viel über die komplexe Arbeit des Geistes, über die missverstandenen Versprechen der Neuroökonomie. [...] Ein Buch, das eine Unzahl an Impulsen für Manager liefert; kein Buch, das die 'Anweisung zur garantierten Geist-Aktivierung im Management' liefert. Denn die gibt es nicht!" Informationen für die Personalarbeit - Bildungsbrief (Deutscher Wirtschaftsdienst), 02/2009

"Wegen seiner unaufgeregt klaren Aussagen empfiehlt getAbstract dieses erhellende und - im wahrsten Sinne des Wortes - geistreiche sowie teilweise recht bissig geschriebene Buch Managern, Führungskräften, Beratern und allen, die sich den inspirierenden Möglichkeiten öffnen wollen, die der Geist bietet - jenseits der Hirn-Hypes." ALPHA - Schweizer Personalzeitung, 01.03.2008

"Holger Rusts Credo: Es ist an der Zeit, den Geist wieder zu entdecken und zu fördern, um Unternehmen erfolgreich zu führen." Buchhändler heute, 12/2007

"Weg mit Wasserköpfen von Hierarchien, Konsequenzlosigkeit von Besprechungen mit Vertretern der Führungskader, Berater adieu. Her aber mit der Vernetzung der individuellen Geister als inspirierenden Input für alle. Das ist es." w&v - werben & verkaufen, 26.07.2007