Die Geschichte selbst ist eher flach. Es gibt zwar Höhen und Tiefen, aber letztlich ist vieles, wenn nicht sogar alles, voraussehbar. Das Buch liest sich sehr leicht, weil die Geschichte einfach läuft. Und die Spannung baut sich erst am Ende ein wenig auf, denn endlich passiert mal etwas. Doch
dann, passiert alles auf einmal. Alles, auf ein und derselben Trauerfeier, und alles ändert sich. Und,…mehrDie Geschichte selbst ist eher flach. Es gibt zwar Höhen und Tiefen, aber letztlich ist vieles, wenn nicht sogar alles, voraussehbar. Das Buch liest sich sehr leicht, weil die Geschichte einfach läuft. Und die Spannung baut sich erst am Ende ein wenig auf, denn endlich passiert mal etwas. Doch dann, passiert alles auf einmal. Alles, auf ein und derselben Trauerfeier, und alles ändert sich. Und, dann, könnte die Geschichte noch einmal Schwung aufnehmen, aber alles läuft einfach wieder vor sich hin, und der Schwung wird nicht mitgenommen. Der Schreibstil ist verwirrend . Zum einen hat man auf einigen Seiten das Gefühl, als würde das Buch aus Lucys Sicht geschrieben werden, und zum anderen taucht die Autorin als Stimme aus dem Off aus. Und das, geht an manchen Stellen gar nicht. In meinen Augen versucht sie in diesen Momenten wie eine Frau zu schreiben, die eine regelmäßige Kolumne schreibt, die etwas zu sagen. Doch meistens wird die Sprache etwas anzüglich und ich habe diese Stellen nicht so gerne gelesen.Ich meine, das Buch bietet genug Möglichkeiten Tiefgang zu beweisen. Es gibt soviele Handlunsgstränge, aber die Autorin kann sich nicht entscheiden. Die Geschichte von Lucy als Medium wird zwar im Vordergrung dargstellt, aber es passiert auch sehr viel nebenbei. Wir haben den überaus schwulen besten Freund Nigel, der mit seinem Sinn für Aussehen und Oberflächliches beinahe jedes Klischee erfüllt. Die beste Freundin Jojo, die aus dem gutbürgerlichen Elternhaus ausbricht und ein bisschen alternativ und verrückt ist und in der Auswahl der Geschlechtspartner eher flexibel ist und auch das eine oder andere Klischee erfüllt. Wir haben der Mann ihrer Träume, der plötzlich in ihr Leben trifft, den aber ein großes Geheimnis umgibt, Nachdem die Bombe platzt muss er ihr Herz zurück erobern. Die etwas schrullige Großmutter, die immer für sie gesorgt hat und für Beständigkeit und Ordnung steht. Die Hippi Mutter, die keine Verantwortung übernehmen konnte und lieber die Welt bereist hat, bevor sie sich in einer autarken Komune niederlässt. Es werden soviele Klischees bedient, dass die wirklichen Probleme in den Hintergrund rücken. Das Nigel einen Knoten im Hoden hat und zum ersten Mal Angst hat, dass ihre beste Freundin schwanger wird und das Kind alleine großziehen muss. Allein diese beiden Themen, da hätte man viel rausholen können, aber es wird lediglich auf den letzten Seiten erzählt - quasi, um die Geschichte zu Ende zu erzählen. Eigentlich werden beide Themen die ganze Zeit unterschwellig angedeutet, aber die egositische Lucy, hat eben als Medium keinen Kopf mehr für die wesentliche Dinge im Leben.Die Protagonisten... also, klar es geht um Lucy, die ja absolut durchschnittlich ist, ja, so gewöhnlich, dass sie außergewöhnlich ist ... so steht es im Buch. Aber eigentlich ist sie wirklich nur gewöhnlich. Die beiden Freunde von ihr finde ich viel interessanter, denn sie leben. Sie haben Spaß und machen, wonach ihnen ist, während sie einfach nur gewöhnlich ist.Ja, das ist die große Frage. Das Fazit. Soll ich das Buch empfehlen oder nicht. Würde ich es einer guten Freundin guten Herzens mitgeben? Guten Herzens -> Nein! Wer aber ein Buch lesen möchte, dass einfach und kitschig, und ohne Tiefe ist, eben für zwischendurch und weniger Wert auf Tiefe und literarische Meisterwerke legt, der kann das Buch ruhig lesen. Ich denke aber, es bleibt einem nicht so sehr in Erinnerung, wie viele andere gute Bücher.