Niemand weiß mehr, was Bildung bedeutet, aber alle fordern ihre Reform. Ein Markt hat sich etabliert, auf dem Bildungsforscher und -experten, Agenturen, Testinstitute, Lobbys und nicht zuletzt Bildungspolitiker ihr Unwesen treiben. Nach der "Theorie der Unbildung" nun also ihre Praxis: Das, was sich aktuell in Klassenzimmern und Hörsälen, in Seminarräumen und Redaktionsstuben, in der virtuellen Welt und in der realen Politik abzeichnet, unterzieht Konrad Paul Liessmann einer scharfen Kritik. Hinter der Polemik steht ein ernstes Anliegen: der Bildung und dem Wissen wieder eine Chance zu geben.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Hans-Albrecht Koch entdeckt einen Trend zu Büchern, die einen Trend in der Bildungspolitik problematisieren, nämlich den, dass zunehmend praxisdominierte Ausbildungsberufe ins Korsett eines theoretisch geprägten Studiums gezwängt werden. Als besonders beunruhigend arbeitet der in Wien lehrende Philosoph Konrad Paul Liessmann die Tendenz heraus, das Erlernen von "schwierigen, aber dauerhaft lohnenden 'Inhalten'" zugunsten des "Erwerbs sogenannter Kompetenzen" aufzugeben, fasst der Rezensent zusammen und steuert die Information bei, dass der aktuelle Lehrplan für Schweizer Grundschulen die Vermittlung von rund 4000 Kompetenzen vorsieht. Dass die Effizienz vortäuschenden Kompetenzen auf einen zukünftigen Bedarf abzielen, den keiner kennen kann, kritisiert Liessmann ebenso wie den Umstand, dass mit diesem Paradigmenwechsel die "Schönheit des Nutzlosen" aus der Bildung verschwinde, stellt Koch zustimmend fest.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Pflichtlektüre! Liessmann besticht durch Scharfsinnigkeit ebenso wie durch eine brillante Rhetorik." Friedrike Gösweiner, Tiroler Tageszeitung, 19.09.14 "Eine brillant formulierte, amüsant polemisierende Attacke auf die Unbildung." Markus Schär, Weltwoche, 01.10.14 "Provozierend, klug und erfrischend." Lerke von Saalfeld, SWR2, 25.11.14 "Liessmanns umfassende Kritik ist nicht nur inhaltlich fundiert, sie wird auch den stilistischen und formalen Anforderungen gerecht, die man mit anspruchsvoller Essayistik verbindet." Christian Schacherreiter, Oberösterreichische Nachrichten, 10.12.14