Eine einzige Tochter. Ihr dominanter Vater. Ein Wald in Northumberland, in dem eine Gruppe Archäologen einen Sommer lang leben will wie in der Eisenzeit ... Uralte Rituale, die seltsame Anziehungskraft ferner Zeiten und Lebensweisen verschränken sich in diesem brillanten Roman auf wahrhaft atemberaubende Weise mit sehr heutigem Missbrauch. Geisterwand komprimiert große und dringliche Themen - die Gefahren eines nostalgischen Nationalismus, Gewalt gegen Frauen und Kinder, was verloren, was gewonnen wird, wenn der Mensch nicht mehr als Knecht der Natur lebt - in einer rasiermesserscharf geschliffenen Spannungserzählung.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Was Rezensentin Sonja Hartl von diesem Roman berichtet, klingt zwar reichlich konstruiert, aber sie selbst ist überzeugt von Sarah Moss' Geschichte um einen Busfahrer, der aus Leidenschaft für die nordenglische Frühgeschichte seine Familie nach Northumberland schleppt, um zum Zwecke der Forschung das Leben der Eisenzeit nachzuvollziehen. Wie Moss archaische Denkmuster und Familienbilder der Frühzeit und der Moderne parallel schaltet, findet Hartl komplex, dicht und mit "atemberaubenden Landschaftsbeschreibungen" erzählt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Schon der Versuch, wie anno dazumal zu leben, gibt viel Stoff für diesen Roman, doch in Verbindung mit dem gewalttätigen Vater und dem sicher immer mehr verdichtendem Unheil, entwickelt 'Geisterwand' von Sarah Moss einen unglaublichen Sog.« Wochenanzeiger 20210819