Die Geisteswissenschaftliche Pädagogik war die einflussreichste Richtung in der wissenschaftlichen Pädagogik in der Weimarer Republik und dann erneut und noch durchschlagender nach 1945 in der alten Bundesrepublik. Ihren Vertretern gelang es, die Pädagogik als eigenständige Wissenschaft zu begründen und über Jahrzehnte hinweg die pädagogischen Diskurse - nicht nur in Bezug auf Schule, sondern auch auf Erwachsenenbildung und Sozialpädagogik - zu prägen. Bis heute vielfach verwendete Begriffe - wie etwa pädagogischer Bezug - wurden durch sie grundgelegt. Das Lehrbuch gibt zunächst einen biographischen Überblick über die Hauptvertreter der geisteswissenschaftlichen Pädagogik, zeichnet im Hauptteil erstmals alle pädagogischen Themenbereiche im systematischen Zugriff nach und gibt schließlich einen Ausblick auf die Rezeption der geisteswissenschaftlichen Pädagogik ab den 1960er Jahren.
"Vielleicht die größte Leistung dieses Buches ist es, eine mitunter schwerlesbare und der heutigen Zeit vielfach fremdartige Weise pädagogischen Denkens unter zentralen Kategorien der Bildungs- bzw. Erziehungswissenschaft aufzuarbeiten und in dieser Form dem Diskurs frisches Leben einzuhauchen. Das ist vor allem deshalb beachtlich, weil es Matthes gelingt, dies über alle theoretischen Positionen hinweg konsequent durchzuhalten." -- Zeitschrift für Pädagogik, Januar/Februar 2012