• Gebundenes Buch

1 Kundenbewertung

Die Sozialsysteme der Wohlfahrts- und Sozialstaaten der westlichen Welt steuern dem Zusammenbruch entgegen. Viele sind bereits am Ende und werden nur noch mit budgetpolitischen Tricks und betrügerischen Manipulationen mühsam aufrechterhalten. Der Wohlstand der Industrienationen besteht seit rund drei Jahrzehnten zu einem Gutteil nur noch aus Schein und Illusion - konkret: aus Kapitalverzehr - und steht mit seinen Fundamenten auf dem schlammigen Untergrund eines riesigen Schuldenmeeres. Es ist nur eine Frage der (relativ kurzen) Zeit, bis diese Scheinwelt in sich zusammenbricht. Ob der Kollaps…mehr

Produktbeschreibung
Die Sozialsysteme der Wohlfahrts- und Sozialstaaten der westlichen Welt steuern dem Zusammenbruch entgegen. Viele sind bereits am Ende und werden nur noch mit budgetpolitischen Tricks und betrügerischen Manipulationen mühsam aufrechterhalten. Der Wohlstand der Industrienationen besteht seit rund drei Jahrzehnten zu einem Gutteil nur noch aus Schein und Illusion - konkret: aus Kapitalverzehr - und steht mit seinen Fundamenten auf dem schlammigen Untergrund eines riesigen Schuldenmeeres. Es ist nur eine Frage der (relativ kurzen) Zeit, bis diese Scheinwelt in sich zusammenbricht. Ob der Kollaps mit galoppierender Inflation oder mit scharfer Deflation (oder beidem nacheinander) einhergeht, und ob er in eine jahrelang marodierende Rezession oder in eine schwere Depression mit reihum ablaufenden Staatsbankrotten mündet, sind offene Fragen. Dass der Turmbau zu Babel zu Ende ist und die Industrienationen in eine Periode der Verarmung eintreten, steht fest.
Die Gründe für das Desaster sind vielfältig, und die Literatur über die Ursachen ist endlos. Eine der wichtigsten Ursachen jedoch - wahrscheinlich sogar die Hauptursache - wird fast nie genannt und weltweit nur von einer Handvoll Ökonomen thematisiert: das falsche Geld, das nationalisierte - also sozialisierte Papiergeldsystem, welches den monetären Kreislauf sukzessive vergiftet und die Leistungskräfte der Volkswirtschaften zerstört. Das Schweigen der Ökonomen zu diesem Thema hat wiederum seine Gründe; der wichtigste davon klingt ungeheuerlich - und ist doch traurige Wahrheit: Nur wenige Ökonomen wissen, was Geld ist. Genauer: Kaum einer kennt das Wesen des Geldes.
Das vorliegende Buch will die Lösung des Geldrätsels (die schon lange bekannt ist) offenkundig machen und darlegen, welche schwerwiegenden Folgen das besagte Nichtwissen (oder Nichtwissenwollen) in der Wirtschaftsgeschichte - vor allem in der Wirtschaftsgeschichte der letzten 100 Jahre - hatte und nach wie vor hat.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.01.2005

Wirtschaftsbuch
Zum Thema
Zusammenbruch der Weltwirtschaft
Harold James: The End of Globalization. Lessons from the Great Depression, Harvard University Press 2001, 272 Seiten.
Nicht der freie Markt, sondern der Zusammenbruch der politischen Weltordnung nach dem Ersten Weltkrieg, die bis dahin Handel, Geld und Einwanderung regulierte, war die Ursache der Großen Depression nach 1929. Der Wirtschaftshistoriker Harold James zeichnet ein alarmierendes Szenario auf.
Falsche Rezepte
James Gwartney/Robert Lawson: Economic Freedom of the World. 2004 Annual Report, Comdok, Berlin 2004, 189 Seiten
Anhand ökonomischer Daten vergleicht diese Studie den Grad wirtschaftlicher Freiheit in 123 Ländern. Fazit: Wo Märkte am freiesten sind, geht es den Menschen am besten. Deutschlands Wirtschaftsfreiheit ist sinkend.
Mit Fakten schockieren
Roland Baader ist ein Publizist, der drastische Worte liebt. Gleich auf den ersten Seiten schockiert er seine Leser mit einer Liste von Horrorfakten – etwa dass die Schulden der USA höher sind als das gesamte Weltsozialprodukt, dass Deutschland jede Stunde acht Millionen Euro Zinsen für die Staatsschuld zahlen muss und dass sich in den vergangenen 30 Jahren zwar die Güterproduktion vervierfacht, das Kreditvolumen aber vervierzigfacht hat.
So wird der Leser darauf eingestimmt, dass wir laut Baader weltweit vor einer beispiellosen Wirtschaftsdepression stehen. Tatsächlich: War eine derartige Prognose bis vor kurzem noch das Markenzeichen sensationslüsterner Ökonomen, so schließen in letzter Zeit immer mehr etablierte Wirtschaftswissenschaftler ein derartiges Szenario nicht mehr aus. Erst kürzlich verwies der renommierte US-Wirtschaftshistoriker Harold James auf viele strukturelle Ähnlichkeiten zwischen der heutigen Weltwirtschaft und derjenigen der späten zwanziger Jahre, als es zum großen wirtschaftlichen Zusammenbruch kam. Im Gegensatz zu James, der historische Analyse betreibt, basieren Baaders Thesen fast ausschließlich auf einer sehr eng gefassten Geldtheorie. Man könnte vermuten, dass es ihm hauptsächlich darum geht, einer großen Leserschaft geldtheoretisches Elementarwissen zu vermitteln.
Baader folgt in seinem Buch der Geldlehre der – vor allem in Amerika – einflussreichen österreichischen Schule der Nationalökonomie – allen voran Ludwig von Mises (1881-1973). Ökonom Mises hatte die Weltwirtschaftskrise nach 1929 so gedeutet, dass das Geld nicht mehr an Sachwerte gebunden gewesen sei (Goldstandard). Dieser Verlust der Sachwertbindung habe dann eine künstliche Geldzunahme und eine Kreditinflation bewirkt, die schließlich zum Crash führten. Keynesianische Rezepte, dieser Krise mit Staatsschulden entgegenzuwirken, seien deshalb eher gefährlich als hilfreich, argumentiert Mises. Akzeptiert man seine Analyse, dann leuchtet es ein, dass Autor Baader Schlimmeres als einen zweiten Zusammenbruch wie den aus dem Jahr 1929 erwartet.
Mit Baaders Buch erhalten diejenigen Ökonomen Unterstützung, die fordern, dass eine Währung zu 100 Prozent in Gold gedeckelt sein muss. Denkbar wäre auch, wie es der liberale Ökonom und Publizist Wolfram Engels einst vorgeschlagen hatte, einen einheitlichen Warenkorb als Maßstab zu verwenden, was die instabile Abhängigkeit von dem Referenzgut Gold mindere. Baader bewertet auch den Vorschlag von Friedrich August von Hayek wohlwollend, Geld durch den Wettbewerb der Währungen zu entstaatlichen.
Die Stärke von Baaders Buch ist es, bei der Deutung der ökonomischen Krisen in die Tiefe vorzudringen. Einzelne marktwirtschaftliche Korrekturen à la Hartz IV reichen demnach nicht mehr aus, weil sie das Hauptproblem, das dann letztlich ein Schulden- und Geldproblem ist, aus den Augen verlieren. Welche Gefahren drohen, wenn man dies tut, zeigt das Buch anschaulich und in lehrreicher Weise. Unser Wirtschaftssystem wird durch Geld (in diesem Kontext von Baader "Scheingeld" genannt) teilweise unterhöhlt, so der Autor. Da die öffentliche Meinung dazu tendiert, Krisen im Zweifelsfalle marktwirtschaftlichen Ereignissen zuzuschreiben, ist es wichtig, dies herauszustellen. Wer Krisen reflexartig nur mit Marktversagen erklärt, wo keines vorliegt, der wird auch nicht die richtigen Rezepte zu ihrer Behebung finden. Insofern kann man nur wünschen, dass das Buch tatsächlich so populär wird, wie es geschrieben ist.
Detmar Döring
Roland Baader: Geld, Gold und Gottspieler. Am Vorabend der nächsten Weltwirtschaftskrise. Resch Verlag, Gräfelfing 2004, 342 Seiten, 29,90 Euro
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
…mehr

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.12.2004

Der leise Sozialismus der Gottspieler
Roland Baader warnt vor dem staatlichen Monopol in der Geldversorgung

Roland Baader: Geld, Gold und Gottspieler. Am Vorabend der nächsten Weltwirtschaftskrise. Resch Verlag, Gräfelfing 2004, 342 Seiten, 29,90 Euro.

Fünfundzwanzig Hyperinflationen hat es im 20. Jahrhundert gegeben. Auch die angeblich stabilen Währungen sind zerfallen. Die D-Mark hatte bei ihrer Ablösung durch den Euro nur noch 5 Prozent ihrer ursprünglichen Kaufkraft. Und wie der Euro inflationiert, wissen die Bürger besser als die Statistiker. Die Staatsschulden nehmen zu - in den Vereinigten Staaten beispielsweise um 2 Milliarden Dollar täglich. In den vergangenen 10 Jahren jagte eine Währungskrise die andere: Brasilien, Mexiko, Thailand, Malaysia, Philippinen, Taiwan, Argentinien, mit Vermögens- und Kaufkraftverlusten der betroffenen Bürger von Tausenden Milliarden Dollar. Nebenher entstanden Börsen- und Immobilienblasen, die irgendwann platzten und ganze Nationen ins Elend warfen - oder zu einem jahrzehntelangen Niedergang führten wie in Japan. Weitere werden folgen.

Das ist kein unabwendbares Schicksal, sondern Ergebnis des staatlichen Papiergeldmonopols und des damit verbundenen Zentralbankwesens. In den vergangenen 30 Jahren hat sich das Volumen der Güterproduktion in den Industrieländern vervierfacht, das Geld- und Kreditvolumen aber vervierzigfacht. Im selben Zeitraum haben die wichtigsten Währungen fast 80 Prozent ihrer Kaufkraft eingebüßt - obwohl diese im Zuge der Produktivitätsfortschritte eigentlich hätte massiv steigen müssen. Mehr Geld als Güter heißt eben immer auch Geldwertverfall. Die politische Kaste schert das wenig, wie auch die Zunft der Ökonomen. Eine Alternative zum deckungslosen Papiergeld ("Fiat money"), sagen sie, hätten wir nicht. Es scheint, als ob die meisten Ökonomen bis zum heutigen Tag das Wesen des Geldes nicht verstanden haben. Roland Baader liefert in seinem jüngsten Buch den Beweis dafür.

Dabei hat er die kleine, aber feine Elite der Ökonomen hinter sich, die das "Geheimnis des Geldes" schon lange kennen - seit Denker wie Ferdinando Galiani (1750), Carl Menger (1871) und Ludwig von Mises (1912) es entschleiert haben. Nicht ohne Grund bezeichnet Hans-Hermann Hoppe von der Universität Las Vegas Baaders neues Geld-Buch als "die notwendigste Publikation seit Jahren". Und der Doyen der Österreichischen Schule der Nationalökonomie in den Vereinigten Staaten, Hans Sennholz, weiß, warum er anläßlich dieser Neuerscheinung von einer "Oase in der ideologischen deutschen Wüste" spricht.

Schon bisher hat Baader mit zahllosen Publikationen alle Spielarten des Sozialismus und Kollektivismus (auch des Soft-Sozialismus des Wohlfahrtsstaates) entlarvt, scharfsinnig widerlegt und wortgewaltig bekämpft. Jetzt trifft er den Kern der Freiheits- und Wohlstandszerstörung. Der "güterwirtschaftliche Sozialismus" roter, brauner und gelber Spielart, so lautet seine These, hat im 20. Jahrhundert den halben Globus verwüstet und mehr als die Hälfte der Menschheit in die Knechtschaft geführt. Nach seinem Scheitern halten wir die Gefahr für gebannt. Aber der "monetäre Sozialismus", das Staatsmonopol über das Geld - und somit dessen beliebige politische Manipulierbarkeit -, hat überlebt und gedeiht prächtig. Er kann, weil er leise ist, im 21. Jahrhundert noch schlimmere Verwüstungen anrichten als sein lauter Bruder in der Vergangenheit, wenn wir ihm nicht unverzüglich Einhalt gebieten. Gerade weil diese Spielart des Sozialismus und Kollektivismus nicht erkannt wird und somit nirgendwo auf den gebührlichen geistigen oder politischen Widerstand stößt, hat sie sich zur gefährlichsten Bedrohung für Freiheit und Wohlstand, wenn nicht für den Fortbestand der Zivilisation entwickelt.

Wem diese Warnung übertrieben erscheint, der möge bei dem herausragenden Ökonomen und Sozialphilosophen Friedrich August von Hayek (Nobelpreisträger 1974) nachschlagen. In dessen Schrift "Entnationalisierung des Geldes" von 1976 steht zu lesen: "Der einzige Weg, . . . letztlich die Zivilisation zu retten, wird darin bestehen, den Regierungen ihre Macht über das Geld zu entziehen . . . Die bisherige Instabilität der Marktwirtschaft ist eine Folge davon, daß der wichtigste Regulator des Marktmechanismus, das Geld, seinerseits von der Regulierung durch den Marktprozeß ausgenommen wurde." Und der letzte Satz dieser Schrift läßt einen in seiner Eindringlichkeit erschauern: "Ich wünschte, ich könnte den Rat geben, langsam vorzugehen. Aber die Zeit mag kurz sein."

Sei es die "Voodoo-Ökonomie" des Keynesianismus oder die herrschende Fehlinterpretation monetärer Begriffe wie "Preisniveau" und "Deflation", sei es die Taktik der Gewerkschaften oder das Machtkalkül der Schacherdemokratie: Baader enttarnt sie alle. Er zeigt die Anmaßung der Gesellschaftsingenieure ("Gottspieler"), die mit der Manipulation des Geldes - und damit fast des gesamten Lebens der modernen Menschen - ihren Gipfel erreicht. Er zeigt aber auch mögliche konkrete Auswege aus der Misere, die von den genialen Köpfen seines Fachs - wie Mises, Hayek, Henry Hazlitt, Murray Rothbard und Sennholz - entwickelt worden sind.

Baaders wie immer allgemein verständlich geschriebenes Buch ist ein Meisterwerk und in der Tat die notwendigste Publikation über das Geld (und seine Bedeutung für Freiheit oder Knechtschaft), die uns in deutscher Sprache vorliegt. Wer es nicht gelesen hat, kann weder die Finanz- und Währungsdesaster der Vergangenheit verstehen, noch wird er jene Ereignisse begreifen, die uns noch heimsuchen werden.

GERARD RADNITZKY

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr