Darauf haben moderne und engagierte Frauen gewartet. Das ultimative Buch über den Umgang mit Finanzen! Denn vielfach verlassen Frauen sich in finanziellen Dingen zu sehr auf andere oder schenken der ganzen Sache nicht so viel Aufmerksamkeit. Schluß damit! Lange Zeit war das Thema "Geld" ausschließlich Männersache. Doch bereits heute verdienen über 50 % der Frauen genausoviel wie die Männer - und dürfen die Verantwortwortung für ihr Geld nicht länger abgeben. Jetzt ist die Zeit reif für finanzielle Unabhängigkeit! Die weiblichen Eigenschaften sind wie geschaffen für den erfolgreichen Umgang mit Geld: das emotionale, dauerhafte und entscheidungsfreudige Wesen der Frau ist die optimale Grundlage für ein perfektes Finanz-Management. Carola Ferstl und Bodo Schäfer zeigen allen Frauen, wie sie leicht und erfolgreich ihr eigener "Finanzminister" werden. Die beiden beweisen: Geld tut Frauen richtig gut und macht frei. Vertrauen in die eigene Stärke zahlt sich aus!
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.07.2000Kinder, fragt den reichen Onkel Bodo
Die Ratgebersparte hat auch im letzten Jahr wieder einen gewaltigen Fortschritt gemacht. So gibt es für ein Problem, das Marilyn Monroe einst umtrieb, mittlerweile vielfachen Beistand. Unterliegt Kurt Tepperweins Werk "Der Weg zum Millionär" noch der Gefahr der Missdeutung, so zeigen spätestens Alfred J. Kremer mit seinem engagierten Buch "Reich durch Beziehungen" und Ginie Sayles' "Reich gefreit hat nie gereut!" viel versprechende Wege aus Marilyns Malaise. Doch es wird nicht nur zum Angeln aufgerufen. Bernie Schäfer sagt, wie man "Millionen mit Optionen" auf die hohe Kante legt, Thomas Haak setzt auf "Money Power" und behauptet, dass man "Durch kreatives Geldbewusstsein zur ersten Million" kommt. Doris Reffert-Schönemann gelangt dagegen "Mit dem persönlichen Finanzplan zur ersten Million", was für Claus Davis Grube, der uns "Das Zen der ersten Million" näher bringt, viel zu prosaisch und für Nicolas Darvas, der verrät, "Wie ich 2 Millionen Dollar an der Börse gewann", entschieden zu wenig sein dürfte.
Herrscht bei den Auguren Pekunias noch Eintracht über das Ziel, von Richard Carlson stellvertretend mit "Werde glücklich, werde reich!" umrissen, so liegen die Meinungen, was die Methode betrifft, weit auseinander. Hans L. Merten und Heinz J. Simons teilen noch die Auffassung, "Reich mit Aktien" werden zu können. Aber Rainer Zitelmann setzt mit "Reich werden mit Immobilien" ganz auf steinerne Werte, sein Kollege Erich J. Lejeune mit "Lebe ehrlich - werde reich!" mehr auf Ideelles, und Werner Esser meint gar, "Clever reich" werden zu können. Auf Passivität setzt Bernd W. Klöckner mit "Systematisch reich! Was Sie tun müssen, damit das Geld zu Ihnen kommt". Doch hierauf hat Stephan Huding bereits eine Antwort parat. Sein Credo lautet: "Vermögen erben und vererben". Frauen aber tun sich mit dem Reichwerden generell noch etwas schwer. Deswegen rät Suze Orman einer hypothetischen Geschlechtsgenossin erst einmal: "Trau dich, reich zu werden".
All diese Werke, so scheint es, zeugen von publizistischer Vielfalt. Leider wissen wir es besser. Was sich als der letzte Schrei nach Reichtum, als der neueste Schleichweg zu ganz viel Asche ausgibt, ist in Wahrheit bestenfalls elendes Epigonentum und im schlimmsten Fall einfallsloses Plagiat. Alle haben sie abgekupfert und nachgebetet vom einzig legitimen Herrn der Mäuse: von Bodo Schäfer. Mit seinem Bestseller "Der Weg zur finanziellen Freiheit" avancierte er zum unumstrittenen Propheten Mammons, zum wissenden Hirten einer folgsamen Herde, der der Sinn nach Geld wie Heu steht. Dass einer der Favoriten der Schäfer'schen Geldvermehrungslehre, nämlich die "Qualitätsaktie" der maroden Zigarettenfirma Philip Morris, sich seit Erscheinen des Buches reziprok konträr zum Weinvorrat auf der Hochzeit zu Kanaan verhalten hat, erscheint als lässliches Versehen, das der Verlag zudem mühelos für die fünfzehnte Auflage korrigieren könnte.
Nein, wir schulden Schäfer zu viel, um ihn ernsthaft zu schelten. Wir verdanken ihm den zur Legende gewordenen sinnlichen Ratschlag, stets mindestens tausend Mark in bar bei uns zu tragen. Vom Lob für sein Buch angefeuert, beschließt der agile Handlungsreisende in Sachen Geld und Bares, sich ein wenig Zeit zu nehmen und ein neues Buch zu seinem Leib-und-Magen-Thema zu verfassen. In dem Werk "Geld tut Frauen richtig gut" (verfasst zusammen mit Carola Ferstl, erschienen im mvg-Verlag, Landsberg 1999. 344 S., geb., 39,80 DM) zeigt Schäfer diesmal der Damenwelt, die es ja so nötig zu haben scheint, wie sie Geld zu einer "unterstützenden Kraft" im Leben und überhaupt zu einem wahren "Freudenthema" werden lassen könne. Um seine Fangemeinde nicht zu irritieren, greift Schäfer großzügig auf Bewährtes zurück. Natürlich ist der Tausendmarkschein wieder da. Nur die Aktie der Cowboyzigarette Marlboro wird den Frauen verständlicherweise nicht mehr ans Herz gelegt.
Dennoch rückte auch dieses Buch prompt in die hohen und ganz hohen Regionen der Bestsellerlisten ein. Wen wundert es, dass Herr Schäfer, nachdem er Frauen und Männer mit Ratschluss versorgt wusste, sich daranmachte, seine Botschaft vom Gelde auch den Kindern näher zu bringen? So ist im Herbig Verlag jetzt sein Buch "Money oder das 1 x 1 des Geldes" (Herbig Verlag, München 2000. 221 S., geb., 29,80 DM) erschienen. Um möglichst viele Kinder zu erreichen, wurde das Buch auch im Lentz-Verlag, der zur Herbig-Verlagsgruppe gehört, veröffentlicht; allerdings heißt es dort "Ein Hund namens Money" (München 2000, 207 S., geb., 19,90 DM). In kurzweiligen Erzählungen zeigt Schäfer den jungen Lesern, wie sie ihr Taschengeld aufbessern und nutzbringender investieren können als es mit Eiscreme, Kinolaufen und dergleichen zu vertändeln. Leider tauchen weder Tausendmarkscheine noch Aktienempfehlungen auf.
Dafür schildert uns Bodo Schäfer in der Erzählung "Daryl, der Junge, der viel Geld verdient" seine eigene Geschichte. Dieser Daryl war so umtriebig, dass ein Verleger auf ihn aufmerksam wurde und ihn dazu überredete, ein Buch herauszugeben mit dem Titel: "250 Tips, wie Kinder Geld verdienen können". "Das Buch", heißt es in der Geschichte, "wurde ein riesiger Erfolg. So wurde Daryl mit zwölf Jahren bereits ein Bestsellerautor. Das Fernsehen ,entdeckte' ihn und er wurde in zahlreiche Kindershows eingeladen. Dort erkannte man, dass er im Fernsehen sehr natürlich wirkte und sehr gut ankam. Mit fünfzehn Jahren bekam er seine eigene Show. Jetzt verdiente er wirklich unglaublich viel durch die Fernsehgagen und Werbeangebote." Hier beschleicht uns das dumpfe Gefühl, des Meisters Botschaft sei nun verkündet, Frauen, Männer und Kinder zum Gelde bekehrt, selbst das eigene Schicksal erfüllt und vollendet. Auf was, Herr Schäfer, dürfen wir jetzt noch hoffen?
STEPHAN KUSS
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Die Ratgebersparte hat auch im letzten Jahr wieder einen gewaltigen Fortschritt gemacht. So gibt es für ein Problem, das Marilyn Monroe einst umtrieb, mittlerweile vielfachen Beistand. Unterliegt Kurt Tepperweins Werk "Der Weg zum Millionär" noch der Gefahr der Missdeutung, so zeigen spätestens Alfred J. Kremer mit seinem engagierten Buch "Reich durch Beziehungen" und Ginie Sayles' "Reich gefreit hat nie gereut!" viel versprechende Wege aus Marilyns Malaise. Doch es wird nicht nur zum Angeln aufgerufen. Bernie Schäfer sagt, wie man "Millionen mit Optionen" auf die hohe Kante legt, Thomas Haak setzt auf "Money Power" und behauptet, dass man "Durch kreatives Geldbewusstsein zur ersten Million" kommt. Doris Reffert-Schönemann gelangt dagegen "Mit dem persönlichen Finanzplan zur ersten Million", was für Claus Davis Grube, der uns "Das Zen der ersten Million" näher bringt, viel zu prosaisch und für Nicolas Darvas, der verrät, "Wie ich 2 Millionen Dollar an der Börse gewann", entschieden zu wenig sein dürfte.
Herrscht bei den Auguren Pekunias noch Eintracht über das Ziel, von Richard Carlson stellvertretend mit "Werde glücklich, werde reich!" umrissen, so liegen die Meinungen, was die Methode betrifft, weit auseinander. Hans L. Merten und Heinz J. Simons teilen noch die Auffassung, "Reich mit Aktien" werden zu können. Aber Rainer Zitelmann setzt mit "Reich werden mit Immobilien" ganz auf steinerne Werte, sein Kollege Erich J. Lejeune mit "Lebe ehrlich - werde reich!" mehr auf Ideelles, und Werner Esser meint gar, "Clever reich" werden zu können. Auf Passivität setzt Bernd W. Klöckner mit "Systematisch reich! Was Sie tun müssen, damit das Geld zu Ihnen kommt". Doch hierauf hat Stephan Huding bereits eine Antwort parat. Sein Credo lautet: "Vermögen erben und vererben". Frauen aber tun sich mit dem Reichwerden generell noch etwas schwer. Deswegen rät Suze Orman einer hypothetischen Geschlechtsgenossin erst einmal: "Trau dich, reich zu werden".
All diese Werke, so scheint es, zeugen von publizistischer Vielfalt. Leider wissen wir es besser. Was sich als der letzte Schrei nach Reichtum, als der neueste Schleichweg zu ganz viel Asche ausgibt, ist in Wahrheit bestenfalls elendes Epigonentum und im schlimmsten Fall einfallsloses Plagiat. Alle haben sie abgekupfert und nachgebetet vom einzig legitimen Herrn der Mäuse: von Bodo Schäfer. Mit seinem Bestseller "Der Weg zur finanziellen Freiheit" avancierte er zum unumstrittenen Propheten Mammons, zum wissenden Hirten einer folgsamen Herde, der der Sinn nach Geld wie Heu steht. Dass einer der Favoriten der Schäfer'schen Geldvermehrungslehre, nämlich die "Qualitätsaktie" der maroden Zigarettenfirma Philip Morris, sich seit Erscheinen des Buches reziprok konträr zum Weinvorrat auf der Hochzeit zu Kanaan verhalten hat, erscheint als lässliches Versehen, das der Verlag zudem mühelos für die fünfzehnte Auflage korrigieren könnte.
Nein, wir schulden Schäfer zu viel, um ihn ernsthaft zu schelten. Wir verdanken ihm den zur Legende gewordenen sinnlichen Ratschlag, stets mindestens tausend Mark in bar bei uns zu tragen. Vom Lob für sein Buch angefeuert, beschließt der agile Handlungsreisende in Sachen Geld und Bares, sich ein wenig Zeit zu nehmen und ein neues Buch zu seinem Leib-und-Magen-Thema zu verfassen. In dem Werk "Geld tut Frauen richtig gut" (verfasst zusammen mit Carola Ferstl, erschienen im mvg-Verlag, Landsberg 1999. 344 S., geb., 39,80 DM) zeigt Schäfer diesmal der Damenwelt, die es ja so nötig zu haben scheint, wie sie Geld zu einer "unterstützenden Kraft" im Leben und überhaupt zu einem wahren "Freudenthema" werden lassen könne. Um seine Fangemeinde nicht zu irritieren, greift Schäfer großzügig auf Bewährtes zurück. Natürlich ist der Tausendmarkschein wieder da. Nur die Aktie der Cowboyzigarette Marlboro wird den Frauen verständlicherweise nicht mehr ans Herz gelegt.
Dennoch rückte auch dieses Buch prompt in die hohen und ganz hohen Regionen der Bestsellerlisten ein. Wen wundert es, dass Herr Schäfer, nachdem er Frauen und Männer mit Ratschluss versorgt wusste, sich daranmachte, seine Botschaft vom Gelde auch den Kindern näher zu bringen? So ist im Herbig Verlag jetzt sein Buch "Money oder das 1 x 1 des Geldes" (Herbig Verlag, München 2000. 221 S., geb., 29,80 DM) erschienen. Um möglichst viele Kinder zu erreichen, wurde das Buch auch im Lentz-Verlag, der zur Herbig-Verlagsgruppe gehört, veröffentlicht; allerdings heißt es dort "Ein Hund namens Money" (München 2000, 207 S., geb., 19,90 DM). In kurzweiligen Erzählungen zeigt Schäfer den jungen Lesern, wie sie ihr Taschengeld aufbessern und nutzbringender investieren können als es mit Eiscreme, Kinolaufen und dergleichen zu vertändeln. Leider tauchen weder Tausendmarkscheine noch Aktienempfehlungen auf.
Dafür schildert uns Bodo Schäfer in der Erzählung "Daryl, der Junge, der viel Geld verdient" seine eigene Geschichte. Dieser Daryl war so umtriebig, dass ein Verleger auf ihn aufmerksam wurde und ihn dazu überredete, ein Buch herauszugeben mit dem Titel: "250 Tips, wie Kinder Geld verdienen können". "Das Buch", heißt es in der Geschichte, "wurde ein riesiger Erfolg. So wurde Daryl mit zwölf Jahren bereits ein Bestsellerautor. Das Fernsehen ,entdeckte' ihn und er wurde in zahlreiche Kindershows eingeladen. Dort erkannte man, dass er im Fernsehen sehr natürlich wirkte und sehr gut ankam. Mit fünfzehn Jahren bekam er seine eigene Show. Jetzt verdiente er wirklich unglaublich viel durch die Fernsehgagen und Werbeangebote." Hier beschleicht uns das dumpfe Gefühl, des Meisters Botschaft sei nun verkündet, Frauen, Männer und Kinder zum Gelde bekehrt, selbst das eigene Schicksal erfüllt und vollendet. Auf was, Herr Schäfer, dürfen wir jetzt noch hoffen?
STEPHAN KUSS
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