Der Kapitalismus ist ein weites LandDas Leben ist nur eine Chance, und Georg Asamer hat sie genützt: Er hat es zum Eigner einer höchst erfolgreichen Werbeagentur gebracht. Als er mit seinem Protegé Andy Sykora einen Nachfolger installiert, muss er erkennen, dass er alt geworden ist - die Geschäftsstrategien haben sich geändert. Auch Hans Falenbruck, eine Zufallsbekanntschaft von Sykora, Erbe eines Schweizer Pharmakonzerns, geht mit der Zeit: Er reist nach Wien, um von hier aus die Eroberung der Ostmärkte zu betreiben. Irma Wonisch wieder, Tochter aus gutem Haus, eine alte Liebe von Falenbruck, tut sich mit Tom Loschek zusammen. Der aufstrebende Broker weckt mit aparten Investitionsideen den Abenteurergeist, der sie alle verbindet.Peter Rosei führt uns in die Brennkammer jener Welt, wo auf Umwegen und doch fast gesetzmäßig jenes Klima entsteht, in dem sich zerstörerische Wünsche mithimmelstürmenden Hoffnungen paaren. "Geld!" ist ein lakonischpackendes Buch, ein scharfsinnigböses Puzzle mit komödiantischen Zügen.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Judith Leister hat diesen Roman Peter Roseis ganz klar "mit Gewinn" gelesen, die zu meldenden Verluste erleiden lediglich die Personen des Dramas, denen auf ihrem Weg nach oben die charakterliche Substanz abhanden gekommen ist. Gern hätte daher gewusst, ob der pensionierte Geschäftsmann, der junge Broker und die wohlsituierte ältere Dame im Strudel der Finanzkrise untergehen. "Psychologisch tiefenscharf" findet Judith Leister Roseis Figuren, die für sie mit an Thomas Bernhard erinnernde unverblümte Härte gezeichnet sind. Prosperität und Vanitas, Wachstum und Verfall hält Leister für die organischen Prinzipien dieses Romans, der letztlich wieder beweist, dass persönliches Glück sich nicht mit dem Kontostand verrechnen lässt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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