Geld kommuniziert Preise und verkörpert damit unzählige Bewertungen und Beurteilungen von Objekten, Dienstleistungen und sozialen Beziehungen. Die modernen Gesellschaften sind gekennzeichnet von einem grundlegenden Wandel, bei dem Geld eine immer wichtigere Rolle spielt. Bank- und Finanzdienstleistungen bilden dabei den neuen Primärsektor in entwickelten Ökonomien. In diesem Buch untersuchen Nico Stehr und Dustin Voss die transformatorische Bedeutung der Finanzialisierung entlang der vier klassischen Produktivkräfte - Land, Kapital, Arbeit und Wissen - und erörtern die Folgen eines heute schier unbändigen Drangs, fast alles Soziale quantifizieren und monetarisieren zu wollen.Was passiert mit einer Gesellschaft, in der die materiellen Produkte der Realwirtschaft ihren überragenden Status verlieren und alles rein nach seinem ökonomischen Wert beurteilt wird? Die Autoren verweisen auf eine zunehmende Diskrepanz zwischen wirtschaftlichen Marktpreisen und sozialen Werten mit schwerwiegenden sozialen, politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Folgen und Konflikten.
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Seit Georg Simmels Philosophie des Geldes gab es kein Buch mehr, dass Geld - und damit den Kapitalismus als Ganzen - aus kultureller und wissenstheoretischer Perspektive so überzeugend untersucht hat. Mit Geld: Eine Gesellschaftstheorie der Moderne haben Nico Stehr und Dustin Voss einen wichtigen Beitrag geleistet - nicht nur zur Sozialtheorie, sondern für unser Verständnis der gegenwärtigen Weltordnung im Allgemeinen. (Charles Lemert, University Professor and John C. Andrus Professor of Social Theory Emeritus at Wesleyan University, USA)