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Der Band bietet einen grundlegenden Einstieg in das Gebiet der Geldpolitik. Die theoretische Darstellung der geldpolitischen Ziele, Konzepte und Instrumente bildet den Ausgangspunkt für eine wirtschaftspolitisch ausgerichete Analyse der Geldpolitik, wie sie in den wichtigsten OECD-Ländern verfolgt wird. Die geldpolitisch besonders relevanten Felder der Makroökonomie, Geldnachfrage und Geldangebot, werden in zwei Modulen am Schluß behandelt.

Produktbeschreibung
Der Band bietet einen grundlegenden Einstieg in das Gebiet der Geldpolitik. Die theoretische Darstellung der geldpolitischen Ziele, Konzepte und Instrumente bildet den Ausgangspunkt für eine wirtschaftspolitisch ausgerichete Analyse der Geldpolitik, wie sie in den wichtigsten OECD-Ländern verfolgt wird.
Die geldpolitisch besonders relevanten Felder der Makroökonomie, Geldnachfrage und Geldangebot, werden in zwei Modulen am Schluß behandelt.
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Autorenporträt
Dr. Peter Bofinger ist Universitätsprofessor für Geldpolitik und internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Würzburg. Im März 2004 wurde er in den Sachverständigenrat berufen, ein Gremium (auch bekannt unter dem Namen 'Die fünf Wirtschaftsweisen'), dass durch seinen jährlichen Bericht zur gesamtwirtschaftlichen Situation der Bundesrepublik viel Einfluss auf die Politik hat.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.10.1997

Regelbindung oder Handlungsspielraum?
Geldpolitik - Ein modernes, aber zu breit geratenes Buch

Peter Bofinger/Julian Reischle/Andrea Schächter: Geldpolitik. Ziele, Institutionen, Strategien und Instrumente. Verlag Franz Vahlen, München 1996, 688 Seiten, 78 DM.

Der Autor, Ökonomieprofessor in Würzburg, und seine beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter kündigen eine Darstellung der Geldpolitik in völlig neuer Form an: problemorientiert und international ausgerichtet, bei einer gleichzeitig engen Verzahnung von Theorie und Praxis. Dieses Modell der angelsächsischen "textbooks" hat auch bei der grafischen Gestaltung Pate gestanden. Der Text ist durch farbige Schaubilder und Übersichten gefällig aufgelockert.

Aufbau und Inhalt des Buches weichen durchaus von den traditionellen deutschsprachigen Lehrbüchern ab. Die Autoren geben zuerst die Sicherung des Geldwertes als heute international akzeptiertes Ziel der Geldpolitik vor und diskutieren, ob Stabilitätspolitik gesamtwirtschaftliche Kosten, zum Beispiel in Form einer erhöhten Arbeitslosigkeit, verursacht.

Im nächsten Kapitel wird untersucht, ob sich die Geldpolitik an festen Regeln ausrichten oder einen Spielraum für kurzfristig orientiertes Handeln ("diskretionäre Politik") bewahren soll. Hier setzen sich die Autoren ausführlich mit dem bekannten Modell von Barro/Gordon zur Zeitinkonsistenz der Geldpolitik auseinander. Sie folgern, daß die aus diesem spieltheoretischen Modell ableitbare Forderung nach einer strikten Regelbindung nicht mehr gilt, wenn man die teilweise realitätsfernen Annahmen der Wirklichkeit anpaßte. Anschließend greifen die Autoren das geldpolitische Modethema der neunziger Jahre auf: Die formale Unabhängigkeit der Zentralbank, deren Statut den Mitgliedern des Zentralbankrates Anreize für stabilitätspolitisches Handeln gibt, soll die Geldpolitik zuverlässig vor Pressionen der Regierungen schützen. In einem umfangreichen Kapitel werden verschiedene Zwischenziele (Geldmenge, Wechselkurs, Zinsstruktur und das nominale Bruttosozialprodukt) beschrieben, an deren Steuerung sich eine stabilitätsorientierte Geldpolitik ausrichten könnte. Danach behandeln die Verfasser mit der unmittelbaren Orientierung der Geldpolitik an der Inflationsrate (inflation targeting) ein derzeit vieldiskutiertes Konzept, dem sich die Bank of England verpflichtet fühlt. Eine Beschreibung des Instrumentariums einer Notenbank schließt den geldpolitischen Teil des Buches ab. Da sich Geldpolitik ohne Kenntnisse der Geldtheorie nicht vermitteln läßt, haben die Verfasser dem Hauptteil des Buches noch sechs "Module" genannte Abschnitte hinzugefügt, in denen Theoriefragmente wie Geldnachfrage und Geldangebot sowie Transmissionsmechanismen der Geldpolitik beschrieben werden.

Die Idee einer modernen, Kontroversen nicht ausweichenden Darstellung der Geldpolitik ist erfreulich, denn sie stimuliert und erregt gelegentlich Widerspruch. Aber schätzen die Autoren die Regelbindung der Geldpolitik zu gering ein, um dafür zu viel Vertrauen für die rein formale Unabhängigkeit einer Notenbank aufzubringen? Es ist vielleicht kein Zufall, daß gerade in jüngerer Zeit mehrere Ökonomen (John Taylor, Lars Svensson, Richard Clarida und Mark Gertler) neue Ansätze für Regelbindungen entwickelt haben. Auch der Behauptung, Notenbanken bevorzugten arbeitsintensive Instrumente wie die Mindestreserven, um durch einen großen Personalbestand ihre Macht gegenüber der Politik zu sichern (Seite 454), sollte widersprochen werden. Die Macht der Deutschen Bundesbank ist sicherlich unabhängig von der Zahl ihrer Mitarbeiter.

Daneben leidet das Buch unter ein paar Schwächen, die sich nicht allein mit den Kinderkrankheiten einer Erstauflage erklären lassen. Es ist ungeachtet seines reichen Inhalts viel zu breit geraten. Braucht man wirklich 35 Seiten für eine Diskussion des Modells von Barro/Gordon? Gelegentlich wirkt die Sprache holprig, auch sind einige Tabellen veraltet. Erst eine beherzte Überarbeitung und Straffung könnte "den Bofinger" (die Koautoren mögen diese Verkürzung nachsehen) zu einem Standardwerk über die Geldpolitik machen. GERALD BRAUNBERGER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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