In mitreißenden Essays und funkelnden Porträts von Politikern, Kultur- und Wirtschaftsträgern reflektiert Peter Glotz mit dem Feuer moralischer Redlichkeit über zeitgeschichtliche, politische und literarisch-künstlerische Probleme unserer Gegenwart. Dieses Buch ist die »Summa« der freiheitlich-demokratischen Geisteshaltung eines streitbaren liberalen Demokraten.Kaum ein anderer Politiker seiner Generation hat seine politische Arbeit so intensiv als Publizist begleitet und dokumentiert wie der Sozialdemokrat Peter Glotz. Von dieser Leistung zeugen Hunderte Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften, die der Intellektuelle, Theoretiker und scharfsichtige Analytiker hinterlassen hat.Der vorliegende Band bietet eine repräsentative Auswahl seiner Essays und Porträts aus »Spiegel«, »Zeit«, »Woche« und »Rheinischem Merkur«. Über drei Jahrzehnte lang mischte sich dieser streitbare liberale Demokrat in das Leben unserer Republik ein. Die thematische Spannweite seiner Zeitanalysen reicht dabei von der Hochschulpolitik und dem Radikalenerlass der 1970er Jahre über Nationalismus und Fremdenhass, die Perspektiven der Linken, Golfkrieg-Debatte und Wirtschaftswahlkampf bis zum Technikwahn der Informationsgesellschaft, zur Biopolitik und Macht der Medien. Porträts über Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wirtschaft runden das feuilletonistische OEuvre des begnadeten Schreibers ab.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Als "scharfen Intellektuellen" und "praktischen Parteipolitiker" würdigt Dietmar Süss den im vergangenen Jahr verstorbenen SPD-Bundesgeschäftsführer, Medien- und Bildungspolitiker, Journalist und Hochschullehrer Peter Glotz. Er lässt keinen Zweifel daran, dass dieser "Mann der Zuspitzung und der Provokation" nicht nur der SPD fehlt. Insofern begrüßt er diesen von Annalisa Viviani und Wolfgang R. Langenbucher herausgegebenen Band, der Essays und Porträts von Glotz versammelt. Allerdings scheint ihm die Auswahl eher durchwachsen, findet er darin neben brillanten Beiträgen doch auch eine Reihe von unter dem Diktat des Redaktionsschluss entstandenen, publizistischen "Schnellschüssen". Stattdessen hätte Süss lieber einige Aufsätze aus der "Neuen Gesellschaft/Frankfurter Hefte" gelesen, deren Chefredakteur Glotz von 1982 bis 2005 er war. Außerdem hätte er sich eine gründlichere Einführung in die verschiedenen Themen des Bandes gewünscht.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH