Im Mittelpunkt dieser Untersuchung steht die religiöse Praxis junger Frauen in Kairo, die sich der islamischen Bewegung verbunden fühlen. Sie treten dafür ein, daß der Islam die Politik, vor allem aber die Gesellschaft, die zwischenmenschlichen Beziehungen und das gesamte Tun des Menschen leite und bestimme. Doch geht es hier nicht einfach nur um Ideologie, sondern auch um "gelebte Religion". Die Beziehung der Gläubigen zur Religion, ihre Religiosität, schlägt sich idealerweise im gelebten Alltag und in den Ritualen nieder, die sich auf eine transzendente Macht beziehen und die Gemeinschaft herstellen und inszenieren. Die dynamische Qualität der Religiosität beinhaltet auch, daß Gläubige keine geschlechtsneutralen Wesen sind, sondern als Frauen und Männer religiös sind.
In dieser, auf einer Feldforschung basierenden Arbeit, werden mit Norm, Alltag und symbolischer Form verschiedene Zugänge zur "gelebten Religion" junger Frauen gesucht, um ein umfassendes Bild von ihren Interpretations- und Handlungsmöglichkeiten innerhalb des islamischen Diskurses zu zeichnen. Dabei erweist sich das, was auf den ersten Blick in Denken und Kleidung uniform wirkt, als erstaunlich vielfältig und gelegentlich auch als widersprüchlich. Frauen haben eigene Interpretationen der zentralen Rituale und Symbole, die ihre Gleichwertigkeit gegenüber den männlichen Gläubigen betonen. Sie haben Möglichkeiten, sich theologisch zu äußern, misogyne Interpretationen abzulehnen und in Frage stehende Texte neu zu interpretieren. Dennoch bleiben ihre Interpretationen oft ungehört und treten hinter die "gemeinsame Sache" zurück, Gesellschaft und Staat zu verändern.
In dieser, auf einer Feldforschung basierenden Arbeit, werden mit Norm, Alltag und symbolischer Form verschiedene Zugänge zur "gelebten Religion" junger Frauen gesucht, um ein umfassendes Bild von ihren Interpretations- und Handlungsmöglichkeiten innerhalb des islamischen Diskurses zu zeichnen. Dabei erweist sich das, was auf den ersten Blick in Denken und Kleidung uniform wirkt, als erstaunlich vielfältig und gelegentlich auch als widersprüchlich. Frauen haben eigene Interpretationen der zentralen Rituale und Symbole, die ihre Gleichwertigkeit gegenüber den männlichen Gläubigen betonen. Sie haben Möglichkeiten, sich theologisch zu äußern, misogyne Interpretationen abzulehnen und in Frage stehende Texte neu zu interpretieren. Dennoch bleiben ihre Interpretationen oft ungehört und treten hinter die "gemeinsame Sache" zurück, Gesellschaft und Staat zu verändern.