In den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung hat es keinerlei spezifisch christliche Bildungsvermittlung gegeben, und dennoch wissen wir nicht nur von gebildeten christlichen Männern, sondern kennen auch eine größere Zahl gelehrter Frauen. Einige von ihnen sind selbst literarisch tätig geworden, andere wurden von ihren Biographen ganz bewusst als gebildet beschrieben, um den Leserinnen und Lesern als Vorbild zu dienen. Die Bochumer Kirchenhistorikerin Katharina Greschat nimmt uns mit auf eine ganz besondere Reise durch das Römische Reich vom zweiten bis zum sechsten Jahrhundert nach Christus und zeichnet in zwölf Lebensskizzen nach, wie weibliche Bildung in ganz unterschiedlichen historischen, sozialen und theologischen Kontexten aussehen konnte. - Ein umfangreicher Anhang bietet vielfache Möglichkeiten der Vertiefung. Aus dem Inhalt: 1. Die Paulusbegleiterin Thekla: Asketin und dann auch gebildete Frau 2. Das Tagebuch der jungen Märtyrerin Perpetua (um 180-203) 3. Der Pilgerbericht der Egeria (381-384) 4. Die geschäftstüchtige Didyme und die Briefe an ihre Schwestern (frühes 4. Jahrhundert) 5. Lehren und Leben in der Wüste - die ägyptische Amma Synkletika (5. Jahrhundert) 6. Die gelehrte Makrina - die vierte der großen Kappadokier (um 330-379) 7. Die Diakonin Olympias von Konstantinopel (um 368-408): gelehrte Frau und Asketin 8. Noblesse oblige: das Werk der römischen Dichterin Proba (um 320-370) 9. Die unbeirrbare Wissenschaftlerin Marcella (um 330-410) 10. Immer zusammen unterwegs mit Hieronymus: die Pilgerin Paula (347-404) 11. Melanie die Jüngere (um 383-439) oder: Wie man endlich sein Geld los wird und die Schriften verinnerlicht 12. Kaiserliche Dichtkunst: die Augusta Eudokia (um 400-460) und ihr Weg nach Jerusalem