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Ein grosser Teil der traditionellen mongolischen Literatur besteht aus buddhistischen Texten; so verwundert es nicht, dass selbst die Erzählungen einen buddhistischen Einfluss zeigen. Interessante Beispiele sind drei Erzählungszyklen, die aus Indien übernommen, allerdings in ein eigentümliches mongolisches Gewand gekleidet wurden: Die 25 Erzählungen eines Totengespenstes, die Erzählungen von Ardschi-Burdschi sowie die Geschichten der 32 Holzmenschen. Als sie im 19. Jahrhundert ansatzweise in Europa bekannt wurden, regten sie sogleich die Märchen- und Motivforscher zu vergleichenden…mehr

Produktbeschreibung
Ein grosser Teil der traditionellen mongolischen Literatur besteht aus buddhistischen Texten; so verwundert es nicht, dass selbst die Erzählungen einen buddhistischen Einfluss zeigen. Interessante Beispiele sind drei Erzählungszyklen, die aus Indien übernommen, allerdings in ein eigentümliches mongolisches Gewand gekleidet wurden: Die 25 Erzählungen eines Totengespenstes, die Erzählungen von Ardschi-Burdschi sowie die Geschichten der 32 Holzmenschen. Als sie im 19. Jahrhundert ansatzweise in Europa bekannt wurden, regten sie sogleich die Märchen- und Motivforscher zu vergleichenden Untersuchungen an: Wie wanderten diese Erzählungen von Indien nach Europa und welchen Einfluss hatten sie auf die in Europa bekannten Märchen?In diesem Kontext waren verlässliche Texte und Übersetzungen gefragt. In Deutschland interessierte sich besonders der junge Linguist Bernhard Jülg für dieses Material: Er hatte 1846 in Kiel als erster Europäer sein Doktorat mit einer Dissertation über die kalmükische Grammatik erworben, und es bestand die Aussicht, dass er in St. Petersburg Nachfolger von Isaak Jakob Schmidt, dem Begründer der Mongolistik, an der Akademie der Wissenschaften werden könnte. Doch 1847 starb Schmidt, bevor entsprechende Vorbereitungen getroffen werden konnten. So bestritt Jülg in der Folge seinen Lebensunterhalt als Altphilologe, aber trotzdem blieb er der Mongolistik treu: Er sammelte, kopierte und edierte die entsprechenden mongolischen Texte, übersetzte sie, entwarf (ost)mongolische und kalmükische Typographien, gewann Druckereien und Verlage und setzte die Texte teils selbst - ein begeisterter Wissenschaftler! Die hier vorgelegten Briefe aus seinem Nachlass dokumentieren seine Kontakte zu Kollegen: Wilhelm Schott (Sinologe), Theodor Benfey (Indologe, Reinhold Köhler (Folklorist), Angelo de Gubernatis (Literaturwissenschaftler), Alexander von Humboldt (Naturforscher), Alois Auer (Drucker), Hermann Brockhaus (Indologe), A. N. Veselovskij (Literaturwissenschaftler) und Reinhold Rost (Orientalist).
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