'Geleitbrief' ist neben dem Roman 'Doktor Schiwago' das wichtigste Prosawerk Boris Pasternaks. Es gilt als das autobiographische Zeugnis eines der größten Dichter Rußlands im zwanzigsten Jahrhundert. Gewidmet ist das Werk dem von Pasternak verehrten Rainer Maria Rilke. Boris Pasternak unternimmt es im 'Geleitbrief', die eigene künstlerische Entwicklung nachzuzeichnen. Das Buch berichtet von den Stationen und Umwegen, über die er im Laufe seiner Jugend zur Erkenntnis sei-ner eigentlichen Berufung, der Dichtung, gelangte.
So handelt Teil l dieses als Triptychon angelegten Werkes von Pasternaks erster Leidenschaft, der Musik. Er schildert seine Begegnung mit dem berühmten russischen Komponisten Alexander Skrjabin, dem er 1909 eigene Kompositionen vorspielen durfte. Der junge Pasternak begriff indessen bald, daß die schöpferische Intensität, nach der er suchte, für ihn in der Musik nicht zu finden war.
Der Mittelteil des Buches ist ganz der Philosophie gewidmet. 1912 ging Pasternak nach Marburg, um dort bei dem Neukantianer Hermann Cohen zu studieren. Die geistige Atmosphäre Marburgs wurdefür ihn zu einem großen Erlebnis, hier glaubte er dem deutschen Geist wiederzubegegnen, der aus der Dichtung Rilkes zu ihm gesprochen hatte. Aber noch in Marburg verwarf er auch das Philosophiestudium und wandte sich nun endlich ganz der Dichtung zu. Der Weg zur Selbstverwirklichung, das erkannte er nun, lag im eigenen schöpferischen Schreiben, in der Lyrik. Im dritten Teil des 'Geleitbriefes' formuliert Pasternak in der Auseinandersetzung mit dem futuristischen Dichter Majakowski, dessen Selbstmord im Jahre 1930 ihn tief erschüttert hatte, seine eigene ästhetische Position. Daneben stehen Überlegungen zur Situation des Künstlers im nachrevolutionären Rußland, in einer Gesellschaft, die bereits die Anfänge des stalinistischen Terrors spürte.
Die im 'Geleitbrief' formulierte Poetik wird auf den Text selbst bereits angewandt: die nacherzählten Lebensabschnitte und das genau beobachtete, realistische Detail verwandeln sich in poetische Symbole. Der suggestive, kraftvolle Stil ist Pasternaks Lyrik sehr nahe.
So handelt Teil l dieses als Triptychon angelegten Werkes von Pasternaks erster Leidenschaft, der Musik. Er schildert seine Begegnung mit dem berühmten russischen Komponisten Alexander Skrjabin, dem er 1909 eigene Kompositionen vorspielen durfte. Der junge Pasternak begriff indessen bald, daß die schöpferische Intensität, nach der er suchte, für ihn in der Musik nicht zu finden war.
Der Mittelteil des Buches ist ganz der Philosophie gewidmet. 1912 ging Pasternak nach Marburg, um dort bei dem Neukantianer Hermann Cohen zu studieren. Die geistige Atmosphäre Marburgs wurdefür ihn zu einem großen Erlebnis, hier glaubte er dem deutschen Geist wiederzubegegnen, der aus der Dichtung Rilkes zu ihm gesprochen hatte. Aber noch in Marburg verwarf er auch das Philosophiestudium und wandte sich nun endlich ganz der Dichtung zu. Der Weg zur Selbstverwirklichung, das erkannte er nun, lag im eigenen schöpferischen Schreiben, in der Lyrik. Im dritten Teil des 'Geleitbriefes' formuliert Pasternak in der Auseinandersetzung mit dem futuristischen Dichter Majakowski, dessen Selbstmord im Jahre 1930 ihn tief erschüttert hatte, seine eigene ästhetische Position. Daneben stehen Überlegungen zur Situation des Künstlers im nachrevolutionären Rußland, in einer Gesellschaft, die bereits die Anfänge des stalinistischen Terrors spürte.
Die im 'Geleitbrief' formulierte Poetik wird auf den Text selbst bereits angewandt: die nacherzählten Lebensabschnitte und das genau beobachtete, realistische Detail verwandeln sich in poetische Symbole. Der suggestive, kraftvolle Stil ist Pasternaks Lyrik sehr nahe.