Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2019.
»Ein Liebes-, Bildungs- und Schelmenroman, wie es ihn auf Deutsch sehr lange nicht gab.« (WDR 3)
Seit er Angelika beim Neptunfest über den Strand tanzen sah, bedrängen ihren aufgewühlten Bewunderer völlig ungeahnte Regungen. Die Begegnung wirkt sich nicht nur bewusstseinserweiternd auf seine Wahrnehmung aus, ihn erfasst außerdem ein schwerwiegendes und allumfassendes Verlangen nach Wahrheit, Schönheit und Selbsterkenntnis, das weder das elterliche Pfarrhaus noch die zeitgenössischen Bildungsinstitutionen stillen können. Götter, Geister und Dämonen melden sich zu Wort, als der postmoderne Studienbetrieb entscheidende Fragen offenlässt. Kommen sie zu spät? Am Ende bleiben nur die Liebe, der Sprung und die Gelenke des Lichts.
Emanuel Maeß hat einen sprachmächtigen Roman geschrieben, der in seiner spielerischen Leichtigkeit und Tiefe in der neuen Literatur seinesgleichen sucht.
»Ein Liebes-, Bildungs- und Schelmenroman, wie es ihn auf Deutsch sehr lange nicht gab.« (WDR 3)
Seit er Angelika beim Neptunfest über den Strand tanzen sah, bedrängen ihren aufgewühlten Bewunderer völlig ungeahnte Regungen. Die Begegnung wirkt sich nicht nur bewusstseinserweiternd auf seine Wahrnehmung aus, ihn erfasst außerdem ein schwerwiegendes und allumfassendes Verlangen nach Wahrheit, Schönheit und Selbsterkenntnis, das weder das elterliche Pfarrhaus noch die zeitgenössischen Bildungsinstitutionen stillen können. Götter, Geister und Dämonen melden sich zu Wort, als der postmoderne Studienbetrieb entscheidende Fragen offenlässt. Kommen sie zu spät? Am Ende bleiben nur die Liebe, der Sprung und die Gelenke des Lichts.
Emanuel Maeß hat einen sprachmächtigen Roman geschrieben, der in seiner spielerischen Leichtigkeit und Tiefe in der neuen Literatur seinesgleichen sucht.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.08.2019Die richtige romantische Drehzahl
Emanuel Maeß entwickelt in "Gelenke des Lichts" eine souverän erzählte Lebensliebesgeschichte
Die Geschichte ist weder verschlungen noch verschachtelt. Noch da, wo die Handlung auf der Hälfte des Buches in einer berühmten englischen Universitätsstadt anlangt, geschieht nichts Furchtbares, wird nichts enthüllt oder aufgedeckt, sondern Cambridges herrliche Fassaden stellen das Bühnenbild für ein Stück namens Bildung. Dessen Figuren sind künftige Pastoren, Akademikerinnen, Schriftsteller und Investmentbanker. Ein Junge sieht im letzten Sommer der DDR ein Mädchen am Strand. Ihr Bild lässt ihn von da an nicht mehr los. Erzählt wird, wie sich ihre Wege von der frühen Jugend bis zum Ende seines Studiums selten, aber doch kreuzen. Wie er sein Leben aus der Distanz, aber durch die Heftigkeit der ersten Liebe mit ihrem verbunden fühlt, und mit welchen Lektüren, Studien, Begegnungen und Beobachtungen er die Lücken ihres Fernseins füllt. Erzählt wird ihre nur für ihn zu fühlende innere Anwesenheit, wie er lebt, als wäre es der Auftrag dieser Liebe an ihn, zu dem zu werden, der er ist. Davon handelt "Gelenke des Lichts".
Es handelt vom Abenteuer der Innerlichkeit im 21. Jahrhundert, davon, wie unsere Liebe Projektion, Phantasie ist, wie wir damit so umgehen, dass die Unerfülltheit uns nicht elend, schwer, träge und bitter macht, sondern lehrt, die Intensität selbst zu lieben und aus ihr Lebens- und Weisheitskapital zu schlagen - und dieses Gefühl als Brücke in die Literatur der Vergangenheit zu benutzen.
Das Buch ist mit 250 Seiten nicht lang, aber es leistet vieles. Es beschreibt die Atmosphäre eines Landpfarrerhaushalts mit der als Ärztin arbeitenden Mutter am Ende der DDR. Wir sehen Meiningen aus den Augen eines Gymnasiasten, Heidelberg aus der Sicht eines in der DDR regimefern und mit Religionsphilosophie aufgewachsenen Erstsemesters. Und wir betrachten Cambridge durch die Brille der Gelehrsamkeit desjenigen, der weiß, dass die von Hausarbeiten unterbrochene Party irgendwann zu Ende geht und die ganzen Intelligenz-PS dann auf die Straße der Karriere gebracht werden müssen.
Sofern es also um die Chronologie und den Handlungsverlauf geht, macht es Emanuel Maeß in seinem Erstlingsroman keinem Leser sonderlich schwer. Aber was heißen schon Chronologie und Handlungsverlauf in einem Buch, das so oft das Gefühl auslöst, nicht auf der Welle der Erzählung bis zum Ende des Buchs durchgleiten zu wollen, sondern innehalten zu sollen, zurückblättern zu müssen. Denn das Zurücktauchen in die Vergangenheit, das Verweilen an Orten, die einen Verlust des Zeitgefühls herbeiführen, wie er leicht und sorglos nur in der Kindheit eintritt, das verlangsamt die Lesegeschwindigkeit, als wäre diese Prosa Poesie. Und so liest man Sätze noch einmal und noch einmal, wunderbare Sätze wie diesen, gleich auf der ersten Seite, wenn die anthropomorphe Rede ist vom Mond: "Gelassen und ein wenig selbstgefällig ging er über meiner wachsenden Ungeduld und einer Reihenhaussiedlung auf der gegenüberliegenden Talseite auf und zog seine ewigen Bahnen." Den Mond in der Absicht, ihn zu kritisieren, zum Menschlichen herabzuholen, als wäre es nichts, im selben Satz das ihn anschauende Subjekt als ein unkonzentriertes, zur reinen Anschauung unfähiges zu skizzieren und dann den trotz allem erhabenen Mond mit dem Profanen zu kontrastieren, der Reihenhaussiedlung, das hat Witz und bleibt hängen.
Diese unaufdringliche Ironie ist es, die im Spiel mit Vorbildern großer Erzählkunst sofort für das Buch einnimmt. Seine Prosa ist freundlich, spöttisch, ohne zu kränken, romantisch, ohne rückwärtsgewandt zu sein. Sie entwirft das Porträt eines Ich-Erzählers, der sein Licht eher unter den Scheffel stellt, der die Geschichte eines Erwachsenwerdens durchlebt, bei dem es nicht auf den Intellekt allein ankommt, sondern sich die emotionalen und nervösen Anteile der Persönlichkeit mit dem Verstand vereint wissen. Die Stimme des Erzählers ist poetisch, analytisch und überhaupt nicht sentimental. Manchmal klingt sie etwas bieder oder altklug, aber das ist sehr selten. Durchgängig spürt man eine Bescheidenheit und Zurückhaltung im Ton, die mehr als einnehmend ist. Der Mond, die Werra, das Pfarrhaus, die Wiesen, Felder und Bäume, die DDR, das Meer, die Sterne, Urspring, Meiningen, Heidelberg, Cambridge, die Uckermark nicht zu vergessen: All diese Bilder, diese Orte und Zeiten, Goethe-Reminiszenzen und Gainsborough-Erwähnungen beschwören in den Schilderungen von Emanuel Maeß eine Innigkeit der Weltbeziehung herauf, von der Kindheit des Erzählers an, die sogleich gefangennimmt.
Das Wundervolle ist, dass es Maeß darauf anzulegen scheint, romantische Traditionen im 21. Jahrhundert erneuern zu wollen, und alle Schilderungen von Landschaften mit den Empfindungen des Protagonisten verbindet. Das Du, das er im Text häufig adressiert, hat einen Namen, Angelika, und als er sich in diese Angelika schockverliebt, ist sie neun Jahre alt und er elf. Sie sind Kinder, aber der Ich-Erzähler ist eigentlich schon der, der er zu werden sich das ganze Buch hindurch anschickt - ein Phantasierender, ein Schreibender, ein von der Erde Abhebender, ein Wachträumender. Er schildert denn auch diese erste Begegnung wie eine Vision. Am Strand veranstalten die Erwachsenen ein ausschweifendes Fest, als wären sie Nixen und Meeresgötter. Zwischen den Kostümierten tanzen die verkleideten Kinder herum. Ein DDR-Idyll. Selbstvergessen tanzt da das glückliche Kind Angelika und wird zur Begehrten des Buches.
Schon in der Mitte des Buches ist diese Reflexion des unerwidert - oder nur freundschaftlich - geliebten Erzählers zu finden, Äonen von den Gefühlen des Elfjährigen entfernt und doch genährt aus diesen: "Es leidet ja nicht nur der, der leidenschaftlich, verzweifelt und unerwidert liebt, sondern auch der andere, dem diese Liebe gilt, der jedoch beim besten Willen nicht an die Kraft, Höhe oder Metaphysik dieser Gewalten herankommt und deshalb auch nicht anders als mit Misstrauen, Angst oder einer Distanz aus übermäßigem Respekt reagieren kann. Es muss gar nicht immer bedeuten, dass man den anderen nicht auch liebenswert findet. Vielleicht könnte man ihn sogar lieben, aber nicht in dieser romantischen Drehzahl, mit diesen dramatischen Anbetungsgesten und der verdammten Intellektualität. Es wäre auch eine Niederlage für einen selbst, wenn man nicht auf Augenhöhe mitspielen kann."
Und darum steht am Ende des Romans der endgültige Aufbruch ins Erwachsendasein, ins Allein-fliegen-Können: "Dann holten mir die warmen Winde, die durch die Kastanien fuhren, wieder Dich zurück, Daimonion und Daseinsführer, Genius, Dschinn, angelical consultant oder wie auch immer man dieses weitblickende Neben-Ich sonst noch nennen mag, das mir hin und wieder zuraunte: ,Jetzt aber los!'" Dieses "los!" bezieht sich auf eine Laufbahn - oder soll man sagen: Flugbahn? - als Schriftsteller, nicht als Akademiker.
So wird der Ich-Erzähler auf wissenschaftlichen Konferenzen, von denen eine sehr witzig geschildert ist, wohl künftig nicht in der Rolle des Forschers auftreten, sondern als Autor von Gegenständen solcher Studien vorkommen, nicht die leichtere unbedingt, aber die passende Seite der Medaille.
WIEBKE HÜSTER
Emanuel Maeß:
"Gelenke des Lichts".
Roman.
Wallstein Verlag, Göttingen 2019. 254 S., geb., 20,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Emanuel Maeß entwickelt in "Gelenke des Lichts" eine souverän erzählte Lebensliebesgeschichte
Die Geschichte ist weder verschlungen noch verschachtelt. Noch da, wo die Handlung auf der Hälfte des Buches in einer berühmten englischen Universitätsstadt anlangt, geschieht nichts Furchtbares, wird nichts enthüllt oder aufgedeckt, sondern Cambridges herrliche Fassaden stellen das Bühnenbild für ein Stück namens Bildung. Dessen Figuren sind künftige Pastoren, Akademikerinnen, Schriftsteller und Investmentbanker. Ein Junge sieht im letzten Sommer der DDR ein Mädchen am Strand. Ihr Bild lässt ihn von da an nicht mehr los. Erzählt wird, wie sich ihre Wege von der frühen Jugend bis zum Ende seines Studiums selten, aber doch kreuzen. Wie er sein Leben aus der Distanz, aber durch die Heftigkeit der ersten Liebe mit ihrem verbunden fühlt, und mit welchen Lektüren, Studien, Begegnungen und Beobachtungen er die Lücken ihres Fernseins füllt. Erzählt wird ihre nur für ihn zu fühlende innere Anwesenheit, wie er lebt, als wäre es der Auftrag dieser Liebe an ihn, zu dem zu werden, der er ist. Davon handelt "Gelenke des Lichts".
Es handelt vom Abenteuer der Innerlichkeit im 21. Jahrhundert, davon, wie unsere Liebe Projektion, Phantasie ist, wie wir damit so umgehen, dass die Unerfülltheit uns nicht elend, schwer, träge und bitter macht, sondern lehrt, die Intensität selbst zu lieben und aus ihr Lebens- und Weisheitskapital zu schlagen - und dieses Gefühl als Brücke in die Literatur der Vergangenheit zu benutzen.
Das Buch ist mit 250 Seiten nicht lang, aber es leistet vieles. Es beschreibt die Atmosphäre eines Landpfarrerhaushalts mit der als Ärztin arbeitenden Mutter am Ende der DDR. Wir sehen Meiningen aus den Augen eines Gymnasiasten, Heidelberg aus der Sicht eines in der DDR regimefern und mit Religionsphilosophie aufgewachsenen Erstsemesters. Und wir betrachten Cambridge durch die Brille der Gelehrsamkeit desjenigen, der weiß, dass die von Hausarbeiten unterbrochene Party irgendwann zu Ende geht und die ganzen Intelligenz-PS dann auf die Straße der Karriere gebracht werden müssen.
Sofern es also um die Chronologie und den Handlungsverlauf geht, macht es Emanuel Maeß in seinem Erstlingsroman keinem Leser sonderlich schwer. Aber was heißen schon Chronologie und Handlungsverlauf in einem Buch, das so oft das Gefühl auslöst, nicht auf der Welle der Erzählung bis zum Ende des Buchs durchgleiten zu wollen, sondern innehalten zu sollen, zurückblättern zu müssen. Denn das Zurücktauchen in die Vergangenheit, das Verweilen an Orten, die einen Verlust des Zeitgefühls herbeiführen, wie er leicht und sorglos nur in der Kindheit eintritt, das verlangsamt die Lesegeschwindigkeit, als wäre diese Prosa Poesie. Und so liest man Sätze noch einmal und noch einmal, wunderbare Sätze wie diesen, gleich auf der ersten Seite, wenn die anthropomorphe Rede ist vom Mond: "Gelassen und ein wenig selbstgefällig ging er über meiner wachsenden Ungeduld und einer Reihenhaussiedlung auf der gegenüberliegenden Talseite auf und zog seine ewigen Bahnen." Den Mond in der Absicht, ihn zu kritisieren, zum Menschlichen herabzuholen, als wäre es nichts, im selben Satz das ihn anschauende Subjekt als ein unkonzentriertes, zur reinen Anschauung unfähiges zu skizzieren und dann den trotz allem erhabenen Mond mit dem Profanen zu kontrastieren, der Reihenhaussiedlung, das hat Witz und bleibt hängen.
Diese unaufdringliche Ironie ist es, die im Spiel mit Vorbildern großer Erzählkunst sofort für das Buch einnimmt. Seine Prosa ist freundlich, spöttisch, ohne zu kränken, romantisch, ohne rückwärtsgewandt zu sein. Sie entwirft das Porträt eines Ich-Erzählers, der sein Licht eher unter den Scheffel stellt, der die Geschichte eines Erwachsenwerdens durchlebt, bei dem es nicht auf den Intellekt allein ankommt, sondern sich die emotionalen und nervösen Anteile der Persönlichkeit mit dem Verstand vereint wissen. Die Stimme des Erzählers ist poetisch, analytisch und überhaupt nicht sentimental. Manchmal klingt sie etwas bieder oder altklug, aber das ist sehr selten. Durchgängig spürt man eine Bescheidenheit und Zurückhaltung im Ton, die mehr als einnehmend ist. Der Mond, die Werra, das Pfarrhaus, die Wiesen, Felder und Bäume, die DDR, das Meer, die Sterne, Urspring, Meiningen, Heidelberg, Cambridge, die Uckermark nicht zu vergessen: All diese Bilder, diese Orte und Zeiten, Goethe-Reminiszenzen und Gainsborough-Erwähnungen beschwören in den Schilderungen von Emanuel Maeß eine Innigkeit der Weltbeziehung herauf, von der Kindheit des Erzählers an, die sogleich gefangennimmt.
Das Wundervolle ist, dass es Maeß darauf anzulegen scheint, romantische Traditionen im 21. Jahrhundert erneuern zu wollen, und alle Schilderungen von Landschaften mit den Empfindungen des Protagonisten verbindet. Das Du, das er im Text häufig adressiert, hat einen Namen, Angelika, und als er sich in diese Angelika schockverliebt, ist sie neun Jahre alt und er elf. Sie sind Kinder, aber der Ich-Erzähler ist eigentlich schon der, der er zu werden sich das ganze Buch hindurch anschickt - ein Phantasierender, ein Schreibender, ein von der Erde Abhebender, ein Wachträumender. Er schildert denn auch diese erste Begegnung wie eine Vision. Am Strand veranstalten die Erwachsenen ein ausschweifendes Fest, als wären sie Nixen und Meeresgötter. Zwischen den Kostümierten tanzen die verkleideten Kinder herum. Ein DDR-Idyll. Selbstvergessen tanzt da das glückliche Kind Angelika und wird zur Begehrten des Buches.
Schon in der Mitte des Buches ist diese Reflexion des unerwidert - oder nur freundschaftlich - geliebten Erzählers zu finden, Äonen von den Gefühlen des Elfjährigen entfernt und doch genährt aus diesen: "Es leidet ja nicht nur der, der leidenschaftlich, verzweifelt und unerwidert liebt, sondern auch der andere, dem diese Liebe gilt, der jedoch beim besten Willen nicht an die Kraft, Höhe oder Metaphysik dieser Gewalten herankommt und deshalb auch nicht anders als mit Misstrauen, Angst oder einer Distanz aus übermäßigem Respekt reagieren kann. Es muss gar nicht immer bedeuten, dass man den anderen nicht auch liebenswert findet. Vielleicht könnte man ihn sogar lieben, aber nicht in dieser romantischen Drehzahl, mit diesen dramatischen Anbetungsgesten und der verdammten Intellektualität. Es wäre auch eine Niederlage für einen selbst, wenn man nicht auf Augenhöhe mitspielen kann."
Und darum steht am Ende des Romans der endgültige Aufbruch ins Erwachsendasein, ins Allein-fliegen-Können: "Dann holten mir die warmen Winde, die durch die Kastanien fuhren, wieder Dich zurück, Daimonion und Daseinsführer, Genius, Dschinn, angelical consultant oder wie auch immer man dieses weitblickende Neben-Ich sonst noch nennen mag, das mir hin und wieder zuraunte: ,Jetzt aber los!'" Dieses "los!" bezieht sich auf eine Laufbahn - oder soll man sagen: Flugbahn? - als Schriftsteller, nicht als Akademiker.
So wird der Ich-Erzähler auf wissenschaftlichen Konferenzen, von denen eine sehr witzig geschildert ist, wohl künftig nicht in der Rolle des Forschers auftreten, sondern als Autor von Gegenständen solcher Studien vorkommen, nicht die leichtere unbedingt, aber die passende Seite der Medaille.
WIEBKE HÜSTER
Emanuel Maeß:
"Gelenke des Lichts".
Roman.
Wallstein Verlag, Göttingen 2019. 254 S., geb., 20,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
»Seine Prosa ist freundlich, spöttisch, ohne zu kränken, romantisch, ohne rückwärts gewandt zu sein.« (Wiebke Hüster, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.08.2019) »Unwahrscheinlich schön schreibt Emanuel Maeß in seinem Erstlingsroman 'Gelenke des Lichts'.« (Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung, 05.03.2019) »ein überragender Erstling« (Björn Hayer, »Bücher am Sonntag« NZZ am Sonntag, 24.02.2019) »'Gelenke des Lichts' ist eine Messfeier der Literatur und ein Hohelied der Liebe zum Leben (...). Schön, dass es dieses Buch gibt.« (Michael Wolf, neues deutschland, 14.11.2019) »ein ungewöhnliches Debüt (...), ein großer Genuss, das zu lesen.« (Manuela Reichart, rbbKulturradio, 04.03.2019) »Sehr wacker und fast schon beängstigend klug stemmt er (der Autor) sich gegen jeden Form von Zeitgeist in seiner famosen Melange aus Campus-, Liebes- und Bildungsroman.« (Ulrich Steinmetzger, Sächsische Zeitung, 23./24.03.2019) »Ein Liebes-, Bildungs- und Schelmenroman, wie es ihn auf Deutsch sehr lange nicht gab.« (Uli Hufen, WDR 3, 08.06.2019) »Das Aufregende an diesem Debüt ist nicht zuletzt die literarische Tradition, in der sich der Autor bewegt« (Manuela Reichart, rbb Kultur, Bücher für den Sommer 2019) »Die von Maeß verwendete Sprache ist stets gewaltig und tiefgründig sowie zugleich von Leichtigkeit und Eleganz.« (Christian Straub, ekz.bibliotheksservice, 11.02.2019) »Eine Ausnahmeerscheinung in der deutschen Literatur« (Marius Müller, www.buch-haltung, 04.03.2019) »Lässt man sich auf das Buch ein, dann hat es die Kraft, einen in den Bann zu ziehen.« (Sebastian Engelmann, literaturkritik.de, 19.09.2019)