'Blickkulturen' im Islam, das Wechselspiel von Sehen, Inszenieren und Verbergen im islamisch geprägten Kulturraum, stehen im Zentrum des Interesses. Das Sehen wird nicht nur innerhalb theologischer Diskurse um das Gottesbild und die Darstellung von Lebewesen reflektiert, es ist auch im Alltag durch komplexe Regelwerke geprägt, die die Perspektiven bestimmen und die Emotionen steuern. Dies gilt für habituelle Formen der Bekleidung, Sozial- und Raumordnung, für den Umgang mit dem Bösen Blick im populären Islam bis hin zur Zeichenhaftigkeit des Konflikts (Stichwort Karikaturen). Blickkulturen und Ästhetik variieren regional, sie verändern sich mit der Rezeption moderner Medien und im kulturellen Austausch. Die Betrachtung der Kulturen des Visuellen ermöglicht einen vertieften Zugang zum Islam für Religionswissenschaftler/-innen, Orientalisten/-innen, Kunst- und Kulturwissenschaftler/-innen.
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