Die Metapher von der christlichen Gemeinde als einem Leib zählt zu den zentralen ekklesiologischen Bildern im Neuen Testament. Auch aus der systematisch-theologischen Diskussion ist sie nicht mehr wegzudenken. Dies hat jedoch auf die Exegese dergestalt zurückgewirkt, dass der Blick auf die Metapher durch theologische Vorentscheidungen bestimmt, wenn nicht getrübt war. Diese Arbeit hat es sich zur Aufgabe gestellt, die Metapher neu als sprachliche Figur in den Blick zu nehmen, die in einem erkennbaren historischen, sozialen und theologiegeschichtlichen Kontext zu einem je konkreten Zweck als frei formbares rhetorisches Material eingesetzt und gestaltet wurde. Zu diesem Zweck wird das exegetische Instrumentarium um wissenssoziologische und sprachwissenschaftliche Werkzeuge ergänzt.