Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, Note: 1,0, Karl-Franzens-Universität Graz, Sprache: Deutsch, Abstract: Zweifelsfrei stellt die Sage vom Brudermord in Genesis 4,1-16 einen der bekannteren Bibeltexte dar. Und wohl auch einen der problematischeren. Denn schließlich wird hier mit aller Brutalität eines der gewalttätigsten und verabscheuungswürdigsten Verbrechengeschildert. Ein Mord. Noch dazu der Mord am eigenen Bruder. Allein diese Tatsache wirft beim unbedarften Lesen der Textstelle erste Probleme auf. Noch dazu die Vergeltungstat Gottes, welcher den Mörder auch noch unter seinen besonderen Schutz stellt, mag manchenZeitgenossen als ungerecht erscheinen. Oft ist es dieser unbedarfte Umgang mit Texten der Bibel, der sie manchem Zeitgenossen unverständlich und nicht mehr zeitgemäß erscheinen lässt.Daher finde ich die intensive Auseinandersetzung, gerade mit auf den ersten Blick doch zunächst problematisch wirkenden biblischen Texten, um so wichtiger. Denn unbedarfter Umgang mit biblischen Texten ist nach meinen Eindrücken nur begrenzt möglich. Viel zuintensiv sind die Aussagen und viel zu verschachtelt die historische Entstehung und Überlieferung und zu verstrickt die unterschiedlichen theologischen Ansätze.Es geht um Schuld und leben mit Schuld. Ist Kain ein Märtyrer? Ist Abel von Beginn an böse? Und wie geht Gott mit der Schuld der Menschen um? Diese Fragen möchte ich im Rahmen eines Gemeindenachmittags mit den Teilnehmerinnen erörtern.
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