Wenn eine kurze Nacht doch so lang wird.
Mit einer schrecklichen Diagnose beschäftigt sich Albert, als er in die einsam gelegene Hütte der Familie fährt. Dort, mitten im Wald, an einem See, macht er sich Gedanken darüber, was ihm seine Ärztin und ehemalige Geliebte mitgeteilt hat. Und lässt sein
Leben Revue passieren, denn er möchte mit sich ins Reine kommen und schreibt alles nieder, was ihn…mehrWenn eine kurze Nacht doch so lang wird.
Mit einer schrecklichen Diagnose beschäftigt sich Albert, als er in die einsam gelegene Hütte der Familie fährt. Dort, mitten im Wald, an einem See, macht er sich Gedanken darüber, was ihm seine Ärztin und ehemalige Geliebte mitgeteilt hat. Und lässt sein Leben Revue passieren, denn er möchte mit sich ins Reine kommen und schreibt alles nieder, was ihn beschäftigt.
Die Geschichte von „Genau richtig“ klang für mich sehr interessant und nachdenklich, durchaus philosophisch. Dementsprechend war ich auf die nähere Ausführung neugierig.
Gelesen wurde die gesamte Buchvorlage hier von Thomas Loibl gelesen, der eine angenehme, ruhige, aber dennoch eingängige Stimme hat. Entsprechend bedacht liest er dies auch, für mich hat die Stimme hier durchaus zur Geschichte gepasst, ich habe alles akustisch gut verstanden, hatte keine Probleme.
Die Geschichte ist inhaltlich definitiv kein leichter Stoff, denn man merkt dabei, wie sehr Albert die Diagnose bewegt. Wie er sein gesamtes Leben aufführt, wie er seine Frau kennengelernt hat, etc. Was mir ein bisschen schwer gefallen ist, war die Familiensituation. Diese ging für mich nicht deutlich hervor, wer hier nun wie dazu gehört. Das hätte ich mir vielleicht ein bisschen deutlicher gewünscht fürs Verständnis, damit man besser mitkommt.
Seine grundsätzlichen Überlegungen sind durchaus philosophischer Natur, er grübelt und überlegt, wie es nun weiter geht, schottet sich aber grundsätzlich von seiner Familie ab. Näher möchte ich hier nichts zur Geschichte erläutern, um nicht zuviel zu verraten.
Es war für mich ein Ausflug in eine eher schwere Literatur, wenngleich ich diese angenehm vorgelesen bekam, dank dem Hörbuch. Die Gedankengänge sind durchaus nachvollziehbar, es ist aber eben keine einfache, gar schnelle Unterhaltungskost, sondern durchaus eine Geschichte zum Innehalten, die selbst zum Nachdenken anregt. Die Lesung selbst umfasst knapp 2 Stunden 50 Minuten, so dass man hier durchaus Zeit mit den Gedanken von Albert verbringt, diese nicht nur kurz abgehandelt werden.
Für mich war die Geschichte interessant und durchaus mit interessanten Gedanken bzw. Ansätzen verbunden, lässt mich aber nicht in Jubel ausbrechen – um das mal so auszudrücken. Wer sich gerne und viel mit Philosophie beschäftigt, für den ist es sicher eine gute Art und Weise, dies erneut zu tun. Für mich war es in Ordnung, erneut würde ich die Geschichte aber nicht nochmal hören, einmal tut es auch. Entsprechend vergebe ich hier 3 von 5 Sternen, bleibe hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen.