Bis heute treffen die Erkenntnisse feministischer Forschung, die vor 40 Jahren zu einer weltweiten Frauenbewegung geführt haben, bedauerlicherweise zu: Das Verhältnis der Geschlechter ist nach wie vor asymmetrisch zuungunsten der Frauen. Welche Auswirkungen dies auf die Religionen hat, variiert allerdings innerhalb der Gesellschaften und Kulturen und hängt darüber hinaus auch von Faktoren wie Ethnie oder Klasse ab. In diesem Band wird der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen dies auf biblische, philosophische, interreligiöse und ethische Fragestellungen hat. Der Kontext der AutorInnen, der auf unterschiedliche Weise mit den Arbeitsfeldern von Forschung und Lehre der Augustana-Hochschule verbunden ist, bestimmt auch ihre Perspektive: Japan, Indonesien, Südafrika, Lateinamerika, Deutschland, USA, christliche und jüdische Religion. Für den deutschen Kontext ist vor allem die Aufarbeitung der (Religions-)Geschichte bedeutsam. Es wird insbesondere deutlich, dass die unterschiedliche Wahrnehmung der Geschlechter immer auch ethisch-praktische Konsequenzen hat.