Zwischen Gender Studies und Systemtheorie sind bislang kaum Verbindungslinien wahrgenommen worden. Vielmehr besteht das Vorurteil, die beiden Forschungskonzepte seien von Grund auf verschieden: Die »kühle Beobachtung« der Systemtheorie Niklas Luhmanns vertrage sich nicht mit dem politischen Engagement der Gender Studies. Tatsächlich aber eröffnet ein Austausch zwischen beiden Theorien neue Perspektiven: Gender Studies auf der einen Seite lenken das Augenmerk der Systemtheorie auf die von ihr bisher vernachlässigte Kategorie »Geschlecht«; die Systemtheorie auf der anderen Seite eignet sich gerade durch ihre auf Differenz abstellende Form der Beobachtung von Kommunikation dazu, Geschlechterkonstrukte ertragreicher zu analysieren, als dies bisher häufig der Fall ist.
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»Die Herausgeber/-innen haben einen ausgesprochen heterogenen Mix aus soziologischen, literatur- und kunstwissenschaftlichen Beiträgen zusammengestellt, deren Gemeinsamkeit die Bezugnahme auf die Systemtheorie Niklas Luhmanns ist.
Der Theorietransfer kreist im Wesentlichen um das Phänomen der Wirksamkeit von Geschlechterstereotypen, die selbst in der funktional differenzierten Gesellschaft noch durchschlagen. Solche Stereotype sind wiederum ein ergiebiges Material für die Gegenwartskunst, um auf den Kopf gestellt oder ironisch umgebaut zu werden.«
Ursula Pasero, www.querelles.net, 15 (2005) 19991230
Der Theorietransfer kreist im Wesentlichen um das Phänomen der Wirksamkeit von Geschlechterstereotypen, die selbst in der funktional differenzierten Gesellschaft noch durchschlagen. Solche Stereotype sind wiederum ein ergiebiges Material für die Gegenwartskunst, um auf den Kopf gestellt oder ironisch umgebaut zu werden.«
Ursula Pasero, www.querelles.net, 15 (2005) 19991230