Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll der Fokus auf eine der zahlreichen Varietäten der Alltagskommunikation gelegt werden, nämlich der Jugendsprache, und anhand des Jugendmagazins ¿BRAVO¿ das Vorhandensein beziehungsweise eine etwaige Zunahme einer gendergerechteren Sprache im diachronen Verlauf von 30 Jahren festgestellt werden. Seit Bekanntmachung der Genderproblematik in den frühen Siebziger Jahren durch die Pionierinnen Senta Trömel-Plötz und Luise Pusch hat sich definitiv einiges in Bezug auf eine gendergerechtere Sprache getan, aber nichtsdestotrotz wird bis heute immer wieder heftig und emotional darüber debattiert, inwiefern die Forderungen der Sprachkritikerinnen, nämlich eine androzentrische Verwendung der deutschen Sprache durch eine neutrale, Frauen-inkludierende Sprech- und Schreibweise zu substituieren, um auch Frauen in der Sprache zu repräsentieren, bislang von Erfolg gekrönt gewesen sein mochten. Eine erste (wenn auch etwas kritisch zu sehende) Antwort auf diese Frage lieferte in den frühen Zweitausenderjahren Trömel-Plötz dann selbst, als sie den angeblichen Erfolg der Sprachaktivistinnen resümierte und behauptete, in Deutschland müsse eine Notwendigkeit sprachlicher Gleichbenennung nicht mehr diskutiert werden, denn die praktische Umsetzung sprachlicher Gleichheit gehe in den Kommunen ihren nun natürlichen Gang (vgl. Trömel-Plötz 2004: 641). Im Lichte der nach wie vor geführten, öffentlichen Kontroversen bezüglich einer etwaigen Wichtig- und Richtigkeit der gendergerechten Sprache kann man ihr hier aber allenfalls einen Erfolg auf administrativer, teils politischer Ebene eingestehen. Keinesfalls jedoch ist die alltägliche Kommunikation untereinander, in den Schulen, in der Werbung oder auch die Mediensprache selbst bereits durchgehend und konsequent von einer gendergerechten Sprache geprägt. Fast 20 Jahre sind seit dieser ¿Zukunftsprognose¿ im Jahre 2004 nun vergangen und vor dem Hintergrund einer aktuell eher ablehnenden gesellschaftlichen Grundhaltung zum Thema gendergerechter Sprache, bietet es sich daher geradezu an, einen genaueren Blick auf den Status-Quo-Zustand zu werfen, um zu eruieren, ob Trömel-Plötz mit ihrer Prognose wohl Recht behalten haben mochte.
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