General Public war ein kollektiv organisierter Projektraum für künstlerische, genre-übergreifende Präsentationen und Diskurse: von den Machern der CTM (Club Transmediale) 2003 in einem Raum an der Schönhauser Allee 167c initiiert, wurde GP von zwischenzeitlich bis zu 10 KünstlerInnen und Kulturschaffenden realisiert. Der Raum bot eine offene und experimentelle Plattform für Ausstellungen, Performances, Konzerte, Film-screenings, Workshops, Lectures und Präsentationen. DasFinanzierungs- und Organisationsmodell war ein Kind der Zeit: basisdemokratisch, low-cost, ohne institutionelle Förderung und durch feste Solidaritätsbeiträge sowie eine niedrige Miete abgesichert. Die Arbeit am General Public Archiv ist ein Sammeln und Ordnen von oral histories, Dokumentations- material und Analysen, mit dem Wunsch, die Geschichte des Ortes zu erhalten und einer größeren Öffentlich-keit zugänglich zu machen. Neben der Archivierung geht es um eine Einordnung dieser vielteiligen Praxis innerhalb des Mikrokosmos selbstorganisierter Räume in einer von Aufwertung und Verdrängung geprägten Stadtkultur; eine politische, ästhetische und nun auch historische Selbstvergewisserung. Nicht zuletzt dient die Zusammenstellung der Archivmaterialien und der Publikation auch der Herstellung einer Forschungsgrundlage für zukünftige Untersuchungen zur Geschichte der Berliner Kunsträume, ihren Formen von Selbst- organisation, Internationalisierung und Verstrickungen mit lokaler Kultur- und Raumpolitik. General Public war ein Ort der politischen und künstlerischen Manifestationen, der durchlässig und offen für Kollaborationen jeglicher Art war, der gleichermaßen auf professionellen wie freundschaftlichen Bezieh- ungen beruhte und damit soziale Strukturen als ästhetisch/politische Bedingung voraussetzte. Häufig war GP ein Artikulationsort für kultur- und stadt-politische Debatten, wie etwa im Rahmen von Haben & Brauchen.
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