Der preußische Generalleutnant und Militärschriftsteller Karl Wilhelm von Willisen (_1790) übernahm im April 1850 den Oberbefehl über die Schleswig-Holsteinische Armee, die seit dem Rückzug der preußischen, österreichischen und sonstigen Truppen des »Deutschen Bundes« in der »Schleswig-Holsteinischen Erhebung« (1848-51) allein gegen die dänische Armee kämpfte.Willisen führte die Armee in der Schlacht bei Idstedt am 24. und 25.Juli 1850, der größten Landschlacht, die je auf der »cimbrischen Halbinsel« (dem Gebiet zwischen Elbe und Skagen) geführt wurde, die von ihm vorzeitig verloren gegeben wurde, obwohl ein schleswig-holsteinischer Sieg schon zum Greifen nahe schien. Als Offizier war er mehr Theoretiker als tatkräftiger Truppenführer. Nach weiteren Rückschlägen legte er im Dezember 1850 sein Kommando nieder, Nachfolger wurde der ehemalige preußische Generalmajor von der Horst, der mit der von ihm kommandierten 3.Schleswig-Holsteinischen Infanteriebrigade ohne Willisens Rückzugsbefehle höchstwahrscheinlich die Schlacht bei Idstedt für die Schleswig-Holsteiner entschieden hätte. Der Garnisons-Auditeur (Militärrichter) der Festung Rendsburg, Theodor Lüders, veröffentlichte nach dem Ende des Krieges eine vernichtende Kritik nicht nur an Willisens Führung, sondern an den zahlreichen Mißständen beim Aufbau der Schleswig-Holsteinischen Armee aus den ehemals schleswig- holsteinischen Teilen der dänischen Armee seit 1848 überhaupt. Sein ausführlicher Bericht unterscheidet sich damit deutlich von den teilweise schönfärberischen Berichten anderer militärischer Befehlshaber während der »Schleswig-Holsteinischen Erhebung«.