Das höhere Lebensalter ist auch in der romanistischen Soziolinguistik wenig erforscht; seine Untersuchung stellt die Sprachwissenschaft vor neue theoretische wie methodische Herausforderungen. Diesen begegnet die Arbeit mit der Zielsetzung, die Aussagekraft des Faktors Alter zu konturieren, ohne dabei die Aufmerksamkeit für lebenslang gewachsene Individualität zu verlieren. Ein eigens erstelltes umfangreiches Korpus transkribierter biographischer Interviews, 2005 in Orléans mit meist über 70jährigen Französinnen und Franzosen geführt, bildet einen altersbezogenen Querschnitt ab. Um diesen zu charakterisieren, wurde ein Generationsbegriff entwickelt, der mit der Frage nach historischen und sozialen Bedingungen über die soziolinguistisch übliche Verwendung im Sinne von Altersgruppe hinausgeht und komplementär auch die sprecherseitige Referenz auf die Vorstellung von Generation berücksichtigt: Die Herstellung von Generationsidentität wird als spezifisches Verfahren im Kontext der kommunikativen Hervorbringung von Alter herausgearbeitet.