Der Verlust des klassischen Fundaments, auf dem sich die Institution Apotheke seit Jahrhunderten sicher gefühlt hatte, die Auflösung des ständisch-organisierten Gesellschafts- und Wirtschaftssystems im 19. Jahrhundert, ließ sogar den außerordentlich konservativen Stand der Apotheker in Bewegung geraten. Einer der Versuche, sich der neuen Zeit anzupassen, lief über den Genossenschaftsgedanken. Die Untersuchung bietet zu Beginn einen auf die Apotheke bezogenen Überblick zu Ursprung und Wesen des Genossenschaftsgedankens. Beschrieben wird anschließend die Frühgeschichte der Stada, besser: die Geschichte regionaler Spezialitätenunternehmen einzelner deutscher Apothekerverbände, die die Vorläufer der späteren Stada waren. Der dritte Teil beschäftigt sich mit der eigentlichen Stada, deren Geschichte wesentlich durch das Dritte Reich und seine gleichgeschaltete Apothekerschaft geprägt wurde. Die kurzen Einblicke, die die Autorin nicht nur in die Praktiken der damaligen Standesführung, sondern auch in die allgemeine Geisteshaltung, die zu jener Zeit herrschte, vermittelt, werden sicherlich einiges Interesse finden.