Zwischen Währungsreform und Wiedervereinigung besaß Kaffee als Wohlstandsindikator in Ost und West einen hohen Symbolwert im individuellen und gesellschaftlichen Selbstverständnis. Monika Sigmund zeigt in ihrer vergleichend angelegten und reich illustrierten Darstellung den Stellenwert und die emotionale Aufladung, die mit einer Tasse Kaffee verbunden waren. In der DDR reichte eine Verschlechterung der Kaffeequalität, um massenhaften Konsumentenprotest und damit eine Legitimationskrise des SED-Regimes hervorzurufen. In der Bundesrepublik kritisierten Verbraucher die ausbeuterischen Produktionsbedingungen in der "Dritten Welt" und nahmen Einfluss auf die Präsentation des Genussmittels in der Werbung. Der Kaffeegenuss war hier wie dort weit mehr als ein privater Akt.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Kai Spanke hat Freude an Monika Sigmunds historischer Studie über die Ware Kaffee in der Bundesrepublik und in der DDR. Dass die Autorin Konsumgeschichte als Gesellschaftsgeschichte erzählt, scheint Spanke sinnvoll, derart eng, das lehrt ihn die Lektüre, sind und waren der Konsum von Kaffee, soziale Praktiken und Sinngebungsstrategien hüben wie drüben miteinander verzahnt. Es geht um Kaffeeschmuggel, Werbung, Kritik der Verbraucher und ein höchst wandelbares Image, von der Autorin laut Spanke mit reichlich Bildmaterial illustriert.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Da sei aus einem Promotionsvorhaben ein feines, gut lesbares Buch geworden, resümieren die versammelten Fachwissenschaftler."
Richard Rabensaatin: Potsdamer Neueste Nachrichten, 27. Mai 2015
"Sigmund zeigt, wie eng Kaffekonsum, soziale Praktiken und Sinngebungsstrategien miteinander verbunden sind, wie lebendig der Kaffeeschmuggel zwischen Nachkriegszeit und Wirtschaftswunder war, wie sich Verbraucherkritik auf die Kaffeewerbung auswirken kann und wie wandelbar das Image des Kaffees ist. Konsumgeschichte wird so zur Gesellschaftsgeschichte."
Kai Spanke in: Süddeutsche Zeitung, 9. März 2015
Richard Rabensaatin: Potsdamer Neueste Nachrichten, 27. Mai 2015
"Sigmund zeigt, wie eng Kaffekonsum, soziale Praktiken und Sinngebungsstrategien miteinander verbunden sind, wie lebendig der Kaffeeschmuggel zwischen Nachkriegszeit und Wirtschaftswunder war, wie sich Verbraucherkritik auf die Kaffeewerbung auswirken kann und wie wandelbar das Image des Kaffees ist. Konsumgeschichte wird so zur Gesellschaftsgeschichte."
Kai Spanke in: Süddeutsche Zeitung, 9. März 2015