Das Aufhören hat keinen guten Ruf. Weitermachen, durchhalten, optimieren, loslegen:Das sind die Mantras, an denen sich unsere Welt orientiert. Aber einen Schlussstrichziehen? Sagen, dass man nicht mehr kann oder möchte, womöglich gescheitert ist?Das machen wir lieber im Verborgenen. Uns fehlt eine Kultur des Aufhörens. Ein Bewusstsein dafür, dass Loslassen manchmal schlicht die bessere Option ist. Und uns genau das leichter fällt, wenn wir es würdig vollziehen. Aber wie kann das gelingen? Die Autorin Katharina von Ruschkowski etwa hat viele Menschen gefragt, wie sie mit den oft schmerzhaften Gefühlen umgegangen sind, die mit einem Ende einhergehen.Wir haben gelernt: Gutes Aufhören ist weit mehr als heimliches Abschalten, Ausmustern,Aufkündigen. Es ist eine Lebenskunst, die sich einüben und nicht hoch genugwertschätzen lässt. Und sie ist wichtig, um einen Neubeginn zu wagen. Je klarerdie Konturen des Abschieds sind, je bedachter er zelebriert wird durch Symboleund Zeremonien, desto besser! Aber nicht immer gestalten wir ein Ende selbst bestimmt.