Diplomarbeit aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Geologie, Mineralogie, Bodenkunde, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Unbekannt), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
In den letzten Jahren wurde durch mehrere Arbeiten gezeigt, daß der Bonner Raum in weit größerem Maße als bisher angenommen von Hangrutschungen überformt wurde. Durch geomorphologische Detailkartierungen in unbebauten Gebieten - und hier besonders unter Wald - konnten bisher unbekannte Rutschungen neu bestimmt und beschrieben werden. Hierbei handelt es sich zu einem großen Teil um quasinatürliche Hangrutschungen rezenten bis prähistorischen Alters.
Bisher konzentrierte sich die Erforschung gravitativer Massenbewegungen in Deutschland zum einen auf die Schichtstufenlandschaften des Leine-Weser-Berglandes sowie Nordwest-Thüringens. Hier erwies sich insbesondere die Grenze Rötton/Muschelkalk als rutschanfällig.
HÖLDER, EINSELE, DIETER und JÄGER & DI-KAU untersuchten hingegen Massenbewegungen an den Schichtstufenhängen Südwestdeutschlands. Als besonders wichtige Rutschhorizonte sind hier der württembergische Knollenmergel des Mittleren Keupers sowie der Opalinuston und der Ornatenton des jurassischen Doggers zu nennen.
Ein weiterer Untersuchungsschwerpunkt liegt im Bereich der tertiären Ablagerungen rund um das Mainzer Becken. Als rutschungsfördernd sind dort verschiedene tertiäre Tonschichten sowie quellfähige, tonige Mergel (z.B. der Cyrenenmergel) beschrieben.
Das Rheinische Schiefergebirge stellt sicherlich nicht das klassische Untersuchungsgebiet für Massenbewegungen dar. Dennoch sind in der Literatur etliche Beispiele für Rutschungen oder Stürze zu finden. Diesen liegen mehrere, vergleichsweise vielfältige rutschanfällige Schichten zugrunde. So bieten sich als potentielle Gleitflächen tonige Zwischenlagen innerhalb des tiefgründig verwitterten Grundgebirges, tertiäre Tone oder die Grenze Basalt(-tuff) bzw.Trachyt-(-tuff)/Schiefergebirge an.
Für den Bonner Raum waren bisher nur wenige Hangrutschungen oder Stürze bekannt. Sie ereigneten sich fast ausnahmslos in oder in der Nähe von Siedlungen und sind typologisch als anthropogen (mit-)verursachte, aktive bis latente Rutschungen rezenten Alters einzustufen. Wegen des in der Regel hohen finanziellen Schadens bzw. der zu erwartenden Schäden wurden sie verhältnismäßig aufwendig untersucht. Hierbei konnten teilweise ältere, fossile Rutschmassen nachgewiesen werden.
Dieser relativ hohen Datenmenge über Rutschungen im Bonner Siedlungsraum steht immer noch ein ausgesprochenes Forschungsdefizit bezüglich der neu kartierten, überwiegend quasinatürlichen Rutschungen gegenüber. Obwohl geomorphologische Detailuntersuchungen, bodenkundliche Aufnahmen sowie vereinzelte Sondierbohrungen durchgeführt wurden, konnten über die genaue Ursache, die Dynamik, die Größe und das Alter dieser Rutschungen allenfalls Vermutungen angestellt werden, da insbesondere die Sondierbohrungen nicht die erforderliche Dichte bzw. Tiefe aufwiesen und die anderen Methoden bei älteren und tieferen Rutschungen nur mit Einschränkungen anwendbar sind.
Aus der oben aufgezeigten Problematik ergab sich die Zielsetzung, mittels engmaschiger Sondierbohrungen den geologischen Aufbau einer dieser quasinatürlichen Hangrutschungen möglichst detailliert zu erfassen. Zusätzlich sollten die Dichte der Bohrungen sowie das Einbeziehen des ungestörten Hanges das bei Baugrundgutachten und wissenschaftlichen Arbeiten übliche Maß deutlich übertreffen, um zu überprüfen, inwieweit dieser Mehraufwand mit einem lohnenden Informationsgewinn verknüpft ist.
Die Rutschung sollte einen für das Untersuchungsgebiet möglichst modellhaften Charakter besitzen, um sie mit den anderen, eventuell schlechter ausgeprägten Rutschungen vergleichen zu können. Sie mußte daher im wesentlichen ...
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
In den letzten Jahren wurde durch mehrere Arbeiten gezeigt, daß der Bonner Raum in weit größerem Maße als bisher angenommen von Hangrutschungen überformt wurde. Durch geomorphologische Detailkartierungen in unbebauten Gebieten - und hier besonders unter Wald - konnten bisher unbekannte Rutschungen neu bestimmt und beschrieben werden. Hierbei handelt es sich zu einem großen Teil um quasinatürliche Hangrutschungen rezenten bis prähistorischen Alters.
Bisher konzentrierte sich die Erforschung gravitativer Massenbewegungen in Deutschland zum einen auf die Schichtstufenlandschaften des Leine-Weser-Berglandes sowie Nordwest-Thüringens. Hier erwies sich insbesondere die Grenze Rötton/Muschelkalk als rutschanfällig.
HÖLDER, EINSELE, DIETER und JÄGER & DI-KAU untersuchten hingegen Massenbewegungen an den Schichtstufenhängen Südwestdeutschlands. Als besonders wichtige Rutschhorizonte sind hier der württembergische Knollenmergel des Mittleren Keupers sowie der Opalinuston und der Ornatenton des jurassischen Doggers zu nennen.
Ein weiterer Untersuchungsschwerpunkt liegt im Bereich der tertiären Ablagerungen rund um das Mainzer Becken. Als rutschungsfördernd sind dort verschiedene tertiäre Tonschichten sowie quellfähige, tonige Mergel (z.B. der Cyrenenmergel) beschrieben.
Das Rheinische Schiefergebirge stellt sicherlich nicht das klassische Untersuchungsgebiet für Massenbewegungen dar. Dennoch sind in der Literatur etliche Beispiele für Rutschungen oder Stürze zu finden. Diesen liegen mehrere, vergleichsweise vielfältige rutschanfällige Schichten zugrunde. So bieten sich als potentielle Gleitflächen tonige Zwischenlagen innerhalb des tiefgründig verwitterten Grundgebirges, tertiäre Tone oder die Grenze Basalt(-tuff) bzw.Trachyt-(-tuff)/Schiefergebirge an.
Für den Bonner Raum waren bisher nur wenige Hangrutschungen oder Stürze bekannt. Sie ereigneten sich fast ausnahmslos in oder in der Nähe von Siedlungen und sind typologisch als anthropogen (mit-)verursachte, aktive bis latente Rutschungen rezenten Alters einzustufen. Wegen des in der Regel hohen finanziellen Schadens bzw. der zu erwartenden Schäden wurden sie verhältnismäßig aufwendig untersucht. Hierbei konnten teilweise ältere, fossile Rutschmassen nachgewiesen werden.
Dieser relativ hohen Datenmenge über Rutschungen im Bonner Siedlungsraum steht immer noch ein ausgesprochenes Forschungsdefizit bezüglich der neu kartierten, überwiegend quasinatürlichen Rutschungen gegenüber. Obwohl geomorphologische Detailuntersuchungen, bodenkundliche Aufnahmen sowie vereinzelte Sondierbohrungen durchgeführt wurden, konnten über die genaue Ursache, die Dynamik, die Größe und das Alter dieser Rutschungen allenfalls Vermutungen angestellt werden, da insbesondere die Sondierbohrungen nicht die erforderliche Dichte bzw. Tiefe aufwiesen und die anderen Methoden bei älteren und tieferen Rutschungen nur mit Einschränkungen anwendbar sind.
Aus der oben aufgezeigten Problematik ergab sich die Zielsetzung, mittels engmaschiger Sondierbohrungen den geologischen Aufbau einer dieser quasinatürlichen Hangrutschungen möglichst detailliert zu erfassen. Zusätzlich sollten die Dichte der Bohrungen sowie das Einbeziehen des ungestörten Hanges das bei Baugrundgutachten und wissenschaftlichen Arbeiten übliche Maß deutlich übertreffen, um zu überprüfen, inwieweit dieser Mehraufwand mit einem lohnenden Informationsgewinn verknüpft ist.
Die Rutschung sollte einen für das Untersuchungsgebiet möglichst modellhaften Charakter besitzen, um sie mit den anderen, eventuell schlechter ausgeprägten Rutschungen vergleichen zu können. Sie mußte daher im wesentlichen ...
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