Diese Studie ist das Ergebnis einer Forschungsarbeit, die in unserer Masterarbeit gipfelte und die verschiedenen Phasen des Lernens im Lichte der Theorie der didaktischen Situationen von Guy Brousseau untersuchte. Sie wurde aus einer qualitativen Perspektive entwickelt, wobei der Kontext der Beziehungen und Interaktionen im Vordergrund stand, die in einer Lernumgebung stattfanden, die von einer dynamischen Geometriesoftware unterstützt wurde und an der 37 Schüler einer Schule in Curitiba teilnahmen. Es wurden sechs Sitzungen des Mathematikunterrichts zum Thema Vierecke beobachtet. Die Analyse zeigte, dass die Schüler, die den Computer bereits beherrschten und dies mit Geschick taten, Schwierigkeiten im Umgang mit der Software hatten. Dies deutet auf ein "Schüler-Maschine"-Paradoxon hin, d.h. obwohl sie die Fähigkeiten haben, mit dem Computer umzugehen, ist der Schüler mit den Mindestfähigkeiten, die für den Umgang mit der Software erforderlich sind, überfordert. Angesichts dieserSituation entstehen neue didaktische Verträge, die an die Stelle der bisherigen treten. Die Studie zeigt, dass die didaktischen Verträge, die zwischen Schüler, Lehrer und Wissen geschlossen werden, wenn sie gebrochen werden, die Möglichkeit bieten, neue Wege zum vollständigen Lernen zu beschreiten.