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Seit den großen retrospektiven Ausstellungen 2005 haben sich im Werk Georg Herolds (geboren 1947) enorme Veränderungen ergeben. Sein nicht selten missverstandener Umgang mit dem Material Holz oder der Dachlatte ist vom Künstler so erheblich verändert worden, dass nochmals deutlicher zu Tage tritt: Nie ist es ihm vordringlich um die Verwendung der sogenannten pauveren Materialien gegangen, also um einen Nachweis, dass Kunst aus "einfachen" Materialien entstehen kann. Schon die vielfältigen Leinwandarbeiten mit Backsteinen oder Kaviar haben diese Deutung eigentlich widerlegt. Allerdings hat…mehr

Produktbeschreibung
Seit den großen retrospektiven Ausstellungen 2005 haben sich im Werk Georg Herolds (geboren 1947) enorme Veränderungen ergeben. Sein nicht selten missverstandener Umgang mit dem Material Holz oder der Dachlatte ist vom Künstler so erheblich verändert worden, dass nochmals deutlicher zu Tage tritt: Nie ist es ihm vordringlich um die Verwendung der sogenannten pauveren Materialien gegangen, also um einen Nachweis, dass Kunst aus "einfachen" Materialien entstehen kann. Schon die vielfältigen Leinwandarbeiten mit Backsteinen oder Kaviar haben diese Deutung eigentlich widerlegt. Allerdings hat Georg Herold mit ironischen Titeln stets Fallstricke für den Betrachter aufgespannt, weil sich seiner Ansicht nach nichts "über Erzählung vermitteln lässt, wenn es nicht völlig langweilig werden soll". Und so hat er in den letzten Jahren einen radikal anderen Weg eingeschlagen, ohne narrativ zu werden. Aus einfachen Dachlatten mit ihren Möglichkeiten, für etwas Halterung, Rahmen oder Platzhalterzu sein, werden jetzt Bestandteile einer energetisch aufgeladenen Skulptur: die neuen figürlichen Arbeiten, die komplett aus Latten geformt sind. Egal, ob es dann noch zum Einsatz einer straff gespannten "Außenhaut", also einer eigens angefertigten Hülle kommt oder der Blick unverwandt auf die Konstruktion selbst fällt, hier wird die Latte in ihrem vollen Recht als künstlerisches Mittel eingesetzt. Dass damit ein weiterer großer Schritt getan ist, sieht auch der Künstler: "Schönheit war ja nie das Ziel, sondern man versucht, eine besondere Technologie zu entwickeln und umzusetzen, und plötzlich merkt man, dass dabei schöne Sachen entstehen können." Das Sammlerehepaar Brandhorst hat seit den 1980er Jahren die Multiples gesammelt.
Nun ist im Museum Brandhorst in München eine große Sonderausstellung eingerichtet, die neben den Multiple-Beständen der Sammlung Leihgaben von Kaviar-Bildern sowie neue figurative und installative Arbeiten zeigt - im reichhaltigen Katalog sämtlich abgebildet.

Ausstellung: Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München, 19/4- 2/9/2012
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Autorenporträt
Der 1947 in Jena geborene Georg Herold, seit mehreren Jahren nun schon Professor an der renommierten Kunstakademie in Düsseldorf, ist in seiner Generation einer der Großen, den es jedoch für viele noch zu entdecken gilt. Über Jahre als Mitglied der Troika Kippenberger, Oehlen, Herold geführt, ist der Blick nach dem Tod Kippenbergers nun endlich befreit auf das Schaffen dieses einzigartigen Künstlers gerichtet. Dabei galt vielen Betrachtern schon seit längerem der trockene Humor und die konstruktive Gewitztheit des ehedem aus der DDR freigekauften Künstlers als eigentlicher Hintergrund der über Jahre vor allem im Rheinland bewunderten Truppe.