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Georg Simmel nimmt in Bezug auf die Wissenssoziologie den Status eines »Wegbereiters« ein. Er formulierte soziologische, erkenntnistheoretische und kulturphilosophische Problemstellungen, die (posthum) in die sich formierende Wissenssoziologie hineinwirkten.Simmels Essays enthalten präzise Beschreibungen, wie Artefakte und kulturelle Alltagsphänomene seiner Gegenwartsgesellschaft von den Menschen selbst erlebt wurden. In diesen phänomenologischen Strukturanalysen lebensweltlicher Erfahrungsräume wurden immer auch Bedingungskonstellationen von Modernität ausgelotet. Zudem insistierte Simmel…mehr

Produktbeschreibung
Georg Simmel nimmt in Bezug auf die Wissenssoziologie den Status eines »Wegbereiters« ein. Er formulierte soziologische, erkenntnistheoretische und kulturphilosophische Problemstellungen, die (posthum) in die sich formierende Wissenssoziologie hineinwirkten.Simmels Essays enthalten präzise Beschreibungen, wie Artefakte und kulturelle Alltagsphänomene seiner Gegenwartsgesellschaft von den Menschen selbst erlebt wurden. In diesen phänomenologischen Strukturanalysen lebensweltlicher Erfahrungsräume wurden immer auch Bedingungskonstellationen von Modernität ausgelotet. Zudem insistierte Simmel darauf, dass Soziolog:innen auf eine bereits von den Menschen selbst gedeutete soziale Welt stoßen. Seine diesbezügliche Soziologie stellt einen Versuch dar, die Kantianistische Epistemologie sozialkonstruktivistisch und praxeologisch zu reformulieren. Nicht zuletzt steckt in seiner Philosophie des Geldes ansatzweise einewissenssoziologisch ausgerichtete Medientheorie.In diesem Band werden die Konturen einer Wissenssoziologie bei Simmel aufgezeigt und in Beziehung zum biografischen Kontext und wissenschaftlichen Habitus dieses Klassikers gesetzt.
Autorenporträt
Uwe Krähnke, Jg. 1967; studierte Sozialwissenschaften an der HU Berlin. Er promovierte an der TU Chemnitz und habilitierte an der HU Berlin. Seit 2018 ist er Professor für Qualitative Forschungsmethoden an der Medical School Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Moderne als dynamisierte Gesellschaft; Lebensführung in gierigen Institutionen und psychische Belastungen in der Arbeitswelt.