Georgij Vladimirovic Ivanov (1894-1958) ist einer der großen russischen Dichter des 20. Jahrhunderts, jedoch kaum erforscht und im deutschsprachigen Raum nahezu unbekannt. Bislang fehlten wesentliche Daten zu seiner Biographie, die nach intensiven Archiv-Recherchen nun erschlossen werden konnten. Die Auseinandersetzungen mit seinen Zeitgenossen und seine Klage, er werde falsch verstanden, werden vor diesem Hintergrund verständlicher. Die vorliegende Arbeit ermöglicht so eine Neuinterpretation seiner Werke. Ein ausführlicher Diskurs deutet sein Meisterwerk Raspad atoma als literarische Antwort auf Bloks Kritik an seiner Petersburger Dichtung und stellt den Autor als ersten "Existentialisten" der russischen Poesie dar. Die Arbeit schließt eine Lücke in der Erforschung der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum.