Inhaltlich unveränderte Neuauflage. Als Sinnbild der Grausamkeit schlechthin mahnen die islamischen Terroranschläge des 11. September 2001 nicht nur an tausende Opfer, sondern vor allem daran, dass die Sprache der Gewalt in allen Teilen der Welt zu jeder Zeit gesprochen wird. Auf dem Gebiet der Kunstgeschichte sowie der Literaturwissenschaft führten die Ereignisse zu einer anhaltenden Forschungswelle zur Gewalt. Eingeengt im Moralkorsett unserer Zeit wird "grausame Kunst" aller Epochen kritisiert und abgewertet. Aber was wäre, wenn die Grenze zwischen grausamer Realität und inszenierter Ästhetik nicht so scharf gezogen werden darf? Wie erklärt man ein künstlerisches Interesse an Schmerzdarstellungen ohne Künstler wie Betrachter Voyeurismus oder gar Sadismus vorzuwerfen? Das vorliegende Buch zeigt einen Weg auf, Kunst ohne Vorurteile ihrem formalen Wert entsprechend zu betrachten, indem exemplarisch an zwei gewaltsamen Werken des neapolitanischen Künstlers Jusepe de Ribera (1591- 1652) Strategien zur Steigerung der künstlerischen Möglichkeiten vorgeführt werden. Gewalt ist Mittel der Ausdruckssteigerung. Das Buch richtet sich an Kunsthistoriker, Kunst interessierte und Gewaltforscher.
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