Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 59,00 €
  • Gebundenes Buch

Das Buch "Gerechte, Heilige und Zivilisatorische Kriege" behandelt die Legitimation des Krieges in der frühen Neuzeit. Statt sich ausschließlich auf die maßgeblichen Texte großer Denker zu beziehen, wie es in bisherigen Ideengeschichten üblich ist, wird in diesem Buch auch die Perspektive der Menschen in den jeweiligen Kriegen und die ganze Breite der Pamphletliteratur einbezogen. Im zweiten Teil des Buches werden die kulturellen Hintergründe für die Wirkung der jeweiligen Rechtfertigungsmuster aufgezeigt. Die Lehre des gerechten Krieges wurde vorrangig durch Gelehrte entwickelt. Die Werke…mehr

Produktbeschreibung
Das Buch "Gerechte, Heilige und Zivilisatorische Kriege" behandelt die Legitimation des Krieges in der frühen Neuzeit. Statt sich ausschließlich auf die maßgeblichen Texte großer Denker zu beziehen, wie es in bisherigen Ideengeschichten üblich ist, wird in diesem Buch auch die Perspektive der Menschen in den jeweiligen Kriegen und die ganze Breite der Pamphletliteratur einbezogen. Im zweiten Teil des Buches werden die kulturellen Hintergründe für die Wirkung der jeweiligen Rechtfertigungsmuster aufgezeigt. Die Lehre des gerechten Krieges wurde vorrangig durch Gelehrte entwickelt. Die Werke dieser Gelehrten erreichten jedoch selten ein breiteres Publikum. Soldaten und Berater lasen eher die Zusammenfassungen der Popularisierer dieser Ideen. Durch die Untersuchung der Werke Alberico Gentilis, William Fulbeckes und Matthew Sutcliffes wird aufgezeigt, wie im Prozess der Popularisierung wichtige Bedeutungsverschiebungen in den Ideen des gerechten Krieges stattfanden und wie das bellum iustum zur Propaganda gebraucht werden konnte. Die Rhetorik des Heiligen Krieges speiste sich vor allem aus der Reformationspropaganda und der anti-spanischen Schwarzen Legende. Diese beiden Stränge der Hasspropaganda werden daraufhin untersucht, wie Feindbildern entstehen und zur Fanatisierung eines Konfliktes beitragen können. Von besonderer Bedeutung für die englische Kolonialideologie war die seit dem Mittelalter fortschreitende Unterwerfung Irlands durch die Engländer. Wie im Zuge dieser Eroberung Ideen einer zivilisatorischen Überlegenheit genutzt wurden, um die Unterwerfung der Iren zu rechtfertigen, wird in einem weiteren Abschnitt untersucht. Dabei wird auch aufgezeigt, welche Ideengebäude grundlegend sind für eine koloniale Ideologie. Im letzten Teil der Arbeit wird anhand eines englischen kriegsrechtfertigenden Manifests aufgezeigt, wie die englische Krone geläufige Ideen des gerechten Krieges und Feindbilder nutzte, um militärische Unternehmungen zu legitimieren. Das Buch zeichnet sich durch die Einbeziehung einer Fülle bisher unbeachteter Quellen aus. Zudem wird die Verbindung zwischen gelehrten Ideen der Rechtfertigung des Krieges und zeitgenössischen Ansichten in der breiten Bevölkerung sowie regierenden Eliten hergestellt. Diese Arbeit leistet somit einen wichtigen Beitrag, das Verständnis kriegslegitimierender Ideen zu vertiefen.