Im schulischen Kontext sind die (Un-)Gerechtigkeitserfahrungen mit dem Handeln der LehrerInnen von besonderer Bedeutung, da diese das System Schule stellvertretend verkörpern und Schule wiederum als Exempel für Gesellschaft funktioniert. Gerechtigkeitserfahrungen erfüllen zwei Funktionen: Sie bestärken das Vertrauen darin, auch zukünftig gerecht behandelt zu werden. Und es entsteht die Verpflichtung, sich auch selbst gerecht zu verhalten, um weiterhin ein geschätztes Mitglied der Gemeinschaft zu sein. Daher können (Un-)Gerechtigkeitserfahrungen mit LehrerInnen z.B. das Sozialverhalten von SchülerInnen, aber auch das Leistungsverhalten, Aspekte des emotionalen Erlebens oder das Vertrauen in zukünftige Gerechtigkeit erklären. Weil (Un-)Gerechtigkeitserfahrungen mit LehrerInnen so wichtig sind, stellt sich die Frage, von welchen Bedingungen diese Erfahrungen abhängen (z.B. Handeln der LehrerInnen, Merkmalen der SchülerInnen, Klassencharakteristika). Das Buch beschreibt Befunde zu den oben genannten Fragen und leitet daraus Überlegungen für eine optimale Gestaltung des LehrerInnenhandelns ab.