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Am 14, Oktober 2017 feierte Gehard Bott seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlasss haben sich die Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt (IGHA), der Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V., der Magistrat der Stadt Hanau und der Cocon-Verlag zusammengetan, um mit einer kleinen Festschrift das Werk des Kunsthistorikers, Museumsdirektors und Autors von Prof. Dr. Gerhard Bott zu würdigen.Als jüngster Museumsdirektor schlug Gerhard Bott ab 1956 neue Wege beim Aufbau des Historischen Museums Frankfurt ein. Als Direktor des Hessischen Landesmuseums in Darmstadt und als Direktor des…mehr

Produktbeschreibung
Am 14, Oktober 2017 feierte Gehard Bott seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlasss haben sich die Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt (IGHA), der Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V., der Magistrat der Stadt Hanau und der Cocon-Verlag zusammengetan, um mit einer kleinen Festschrift das Werk des Kunsthistorikers, Museumsdirektors und Autors von Prof. Dr. Gerhard Bott zu würdigen.Als jüngster Museumsdirektor schlug Gerhard Bott ab 1956 neue Wege beim Aufbau des Historischen Museums Frankfurt ein. Als Direktor des Hessischen Landesmuseums in Darmstadt und als Direktor des Wallraf-Richartz-Museums und zugleich Generaldirektor der Museen der Stadt Köln konnte er die bedeutendsten Sammlungen moderner Gegenwartskunst der beiden Sammler Karl Ströher und Peter Ludwig präsentieren. Als Generaldirektor des größten deutschen kulturhistorischen Museums, des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg, setzte er mit wichtigen Ausstellungen, wie beispielsweise "500 Jahre Martin Luther und die Reformation" und der "Straße der Menschenrechte", noch zu Ende seiner Dienstzeit, Maßstäbe in der deutschen Museumslandschaft. Die Festschrift wird abgerundet durch zwei Beiträge des Jubilars: Erstmals gibt es eine geschlossene Übersicht der Hanauer Hofkünstler zwischen 1600 und 1800. In "Modernes Bauen 1918-1933 und Abrissfrevel nach 1945" widmet sich Gerhard Bott einem architektonischen Thema seiner Geburtsstadt Hanau.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.01.2018

Geschichtsforscher und Vermittler
Das Leben und Wirken des profunden Hanau-Kenners Gerhard Bott

lu. HANAU. Wer über die Hanauer Historie, ihre bedeutenden Persönlichkeiten und wertvollen Kunstschätze etwas erfahren möchte, der kommt an Gerhard Bott nicht vorbei. Sein im Jahr 2007 in der Reihe "Schriften zur hessischen Kulturgeschichte" erschienener fulminanter Bildband "Heilübung und Amüsement" etwa gilt als informatives wie abwechslungsreiches Standardwerk über das Staatsbad in Hanau-Wilhelmsbad. Unterhaltsam geschrieben und voller Einblicke steckt auch sein Buch über den Grafen Friedrich Casimir von Hanau-Lichtenberg, der mehr als der Verschwender und Betrüger war, für den ihn die Welt lange Zeit ausschließlich gehalten hat.

Gerhard Bott war gemeinsam mit seiner Frau Katharina Bott in den Jahren 2010 bis 2012 der erste Hanauer Stadthistoriker, gemeinsam befasste sich das Paar in seinen Forschungen unter anderem mit der Hanauer Stillebenmalerei, der Hanauer Zeichenakademie und bedeutenden Hanauer Malern wie dem Porträtisten Friedrich Bury. Seit Gerhard Botts neunzigstem Geburtstag im vergangenen Herbst gibt es nun auch einen Band nicht von, sondern über ihn. Geschrieben hat ihn jemand, der sich ebenfalls bestens auskennt in der Hanauer Kunst- und Kulturgeschichte sowie den Museen der Stadt: der frühere Museumsleiter Richard Schaffer-Hartmann, der in seinem Ruhestand publizistisch auf den Spuren der städtischen Historie, aber auch ihrer Gastronomie wandelt.

In dem Buch "Gerhard Bott 90", im Auftrag der Stadt, des Geschichtsvereins und der Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt erschienen im Hanauer Cocon Verlag, blättert der Autor das vielfältige Leben und Wirken von Gerhard Bott auf. Einen Namen machte dieser sich in Hanau in den fünfziger Jahren zunächst mit seinen Veröffentlichungen zum Jubiläum "650 Jahre Altstadt Hanau" und im Jahr 1972 zum Stadtjubiläum "375 Jahre Hanauer Neustadtgründung". Die Lektüre des knapp 130 Seiten umfassenden, reich bebilderten aktuellen Buches führt dem Leser vor Augen, wie breit das Spektrum von Botts Forschungen darüber hinaus ist und wie viel die Stadt Gerhard Bott zu verdanken hat.

So trug er beispielsweise maßgeblich dazu bei, dass die Stadt in den neunziger Jahren ihren historischen Ratspokal, das wichtigste Zeugnis der Hanauer Gold- und Silberschmiedetradition, wiedererstand. Botts Vermittlung war im Jahr 1998 auch der Ankauf des ersten Gemäldes der frühen deutschen Stilllebenmalerei, das Bild "Früchtestillleben mit Glasvase und Nelken" von Peter Soreau aus dem Jahr 1637 zu verdanken. Zwei weitere Gemälde aus der Familie Soreau gelangten auf diese Weise außerdem ins Hanauer Historische Museum. Für sein kulturelles Engagement wurde Gerhard Bott im Jahr 2006 mit der August-Gaul-Plakette der Stadt Hanau ausgezeichnet, im Jahr 2013 verlieh ihm die Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt den Titel "Maître de Secours".

Auch Bott selbst kommt mit zwei umfassenden Beiträgen in dem Band zu Wort. Zum einen widmet er sich den Hofkünstlern der ehemaligen Grafschaft Hanau-Münzenberg, zum anderen wirft er unter der Überschrift "Modernes Bauen in der Stadt Hanau von 1918 bis 1933 sowie Abrissfrevel und Wiederaufbau nach 1945" einen auch kritischen Blick auf die Bausünden der Wiederaufbauzeit in seiner Heimatstadt. Sein Wirken als Hochschullehrer und Museumsgestalter ging allerdings über Hanau hinaus in die Region und weiter. So wirkte Bott nach seinem Studium vom Jahr 1956 an im Historischen Museum in Frankfurt als jüngster deutscher Museumsdirektor.

Außerdem bekleidete er die Ämter als Direktor des Hessischen Landesmuseums in Darmstadt, des Wallraf-Richartz-Museums in Köln sowie des Generaldirektors der Kölner Museen. Als Generaldirektor des größten deutschen kulturhistorischen Museums, des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg, setzte Gerhard Bott laut Schaffer-Hartmann mit bedeutenden Ausstellungen wie "500 Jahre Martin Luther und die Reformation" zum fünfhundertsten Geburtstag des Reformators Maßstäbe in der deutschen Museumslandschaft.

Der Band "Gerhard Bott 90" ist erschienen im Hanauer Cocon Verlag und kostet 16,80 Euro.

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