Gerichte begründen ihre Urteile. Dies dient der juristischen Rechtfertigung der Entscheidung. Aber dienen Begründungen nicht vielleicht auch dazu, ein Publikum zu überzeugen? Sind Entscheidungsbegründungen also persuasive Texte, die sich über rein rechtlicher Argumentation hinaus auch rhetorischer Strategien, Mittel und Topoi bedienen? Diese und weitere Fragen untersucht die Arbeit mit Blick auf den europäischen Verfassungsgerichtsverbund. Als thematisches Referenzfeld analysiert sie den Diskurs von Gerichten und Rechtswissenschaft über den Grundrechtsschutz in Mehrebenensystemen. Sie stellt heraus, wie Rhetorik eine entscheidende Rolle für die Akzeptanz verfassungsgerichtlicher Entscheidungen spielt. Die inter- und multidisziplinäre Arbeit vereint dabei Perspektiven der juristischen Rhetorik mit der Rechts-, System- und Literaturtheorie, um deren Erkenntnisse für die klassische Rechtswissenschaft fruchtbar zu machen.
Ausgezeichnet mit dem Dissertationspreis der Universität Münster 2024.
Ausgezeichnet mit dem Dissertationspreis der Universität Münster 2024.