Eine Reise bis ans Ende der Nacht, angeführt von einem wortgewaltigen Kunstmaler
Der begnadete Sprachschöpfer Feridun Zaimoglu wirft böse Blicke auf Zerfall und Fäulnis und reißt den Leser mit auf eine apokalyptische Todesfahrt. Mit maßlosem Furor geißelt der Ich-Erzähler, ein erfolgloser Künstler und begehrter Lustsklave, die Hohlheit eines Milieus, das sich auf Oberflächenreize kapriziert hat. Wieder eine Vernissage mit den immergleichen Gästen, die sich an den immergleichen Inszenierungen ergötzen: Kaskadenartig ergießt sich der Wortschwall des frenetischen Erzählers, und Häme und Spott schüttet er über die Bohemiens aus, die sich zu diesen Szene-Ereignissen einfinden. Ihm bleibt nur der Rückzug in sein wüstes Atelier. Doch dort hat »Mongo-Maniac«, seine autoaggressive Nachbarin, ihr Lager aufgeschlagen. Während sich ihr gegenüber die fürsorgliche Ader des Erzählers zeigt, geht er mit wachsender Härte seinen unprofitablen Alltagsgeschäften nach. Erst die Beschäftigung als Bühnenbildner auf einem Theaterworkshop in Ostdeutschland scheint eine Perspektive zu bieten. Drei Wochen in einer ehemaligen Russenkaserne mit Buto-Kurs und Proben eines experimentellen Stücks sollen sinnsuchende Westler wieder auf das Gleis bringen, erweisen sich jedoch als Irrweg. Dann erscheint die geläuterte »Mongo-Maniac«, sitzt dem Schwindel auf und verleitet den erzürnten Erzähler zu einer Bußpredigt alttestamentarischen Zuschnitts.
Feridun Zaimoglu, Schöpfer der »Kanak Sprak«, schlägt in German Amok einen neuen Ton an. Bildreich, wortmächtig und eindringlich lässt er eine abgründige Welt entstehen, deren Verfall nicht aufzuhalten ist. In drastischer Gnadenlosigkeit wird ihre Verkommenheit angeprangert, und lustvoll wird sie der Verdammnis überantwortet.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Der begnadete Sprachschöpfer Feridun Zaimoglu wirft böse Blicke auf Zerfall und Fäulnis und reißt den Leser mit auf eine apokalyptische Todesfahrt. Mit maßlosem Furor geißelt der Ich-Erzähler, ein erfolgloser Künstler und begehrter Lustsklave, die Hohlheit eines Milieus, das sich auf Oberflächenreize kapriziert hat. Wieder eine Vernissage mit den immergleichen Gästen, die sich an den immergleichen Inszenierungen ergötzen: Kaskadenartig ergießt sich der Wortschwall des frenetischen Erzählers, und Häme und Spott schüttet er über die Bohemiens aus, die sich zu diesen Szene-Ereignissen einfinden. Ihm bleibt nur der Rückzug in sein wüstes Atelier. Doch dort hat »Mongo-Maniac«, seine autoaggressive Nachbarin, ihr Lager aufgeschlagen. Während sich ihr gegenüber die fürsorgliche Ader des Erzählers zeigt, geht er mit wachsender Härte seinen unprofitablen Alltagsgeschäften nach. Erst die Beschäftigung als Bühnenbildner auf einem Theaterworkshop in Ostdeutschland scheint eine Perspektive zu bieten. Drei Wochen in einer ehemaligen Russenkaserne mit Buto-Kurs und Proben eines experimentellen Stücks sollen sinnsuchende Westler wieder auf das Gleis bringen, erweisen sich jedoch als Irrweg. Dann erscheint die geläuterte »Mongo-Maniac«, sitzt dem Schwindel auf und verleitet den erzürnten Erzähler zu einer Bußpredigt alttestamentarischen Zuschnitts.
Feridun Zaimoglu, Schöpfer der »Kanak Sprak«, schlägt in German Amok einen neuen Ton an. Bildreich, wortmächtig und eindringlich lässt er eine abgründige Welt entstehen, deren Verfall nicht aufzuhalten ist. In drastischer Gnadenlosigkeit wird ihre Verkommenheit angeprangert, und lustvoll wird sie der Verdammnis überantwortet.
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Der Titel hat bei Rezensent Tobias Döring zunächst wohlig schauernde Erwartung geweckt. Doch die Enttäuschung folgt der Erwartung auf den Fuß. "Jämmerlich verbissen" sieht der Rezensent den Roman um "politische Inkorrektheit" ringen. Doch der Text sei von so unkomischer Pointensucht und lustloser Großspurigkeit getrieben, dass er die Schweißperlen nicht lohne, die über seinen grimmen Posen vergossen worden seien. Die Figuren heißen "Kunstfotze" oder "Mongo-Maniac", lesen wir, die Handlung spielt in "dieser für immer verfluchten und vergammelnden Metropole", wie unser Rezensent leicht abgestoßen zitiert. Also Berlin, übersetzt Döring, und lässt uns wissen, dass das Interesse des Autors vornehmlich den stumpfsinnigen Sexualpraktiken von Berlins Bewohnern gilt. Dies aber ist dem Rezensenten zufolge so "platt und maulaufreißerisch präsentiert", dass der Roman ihm so peinlich erscheint, wie die karikierten Berliner im Buch. Was immer "Amok" sonst bedeuten mag, für den Rezensenten heißt es hier einfach "Leerlauf".
© Perlentaucher Medien GmbH
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