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Gern ein Rebell wären viele von Cast ns ganz und gar unheldischen Helden - doch nur selten gehen ihre Wünsche und Sehnsüchte in Erfüllung. Am liebsten würden sie aus ihrem grauen Alltagsleben ausbrechen, wie der Mann, der seine Familie verlässt, um mit einer anderen Frau ein neues Leben anzufangen. Doch sein Ausbruch scheitert, und er kehrt reumütig zurück. Die Geschichten erzählen von Menschen, die Chancen verpassen, die in gewisser Weise immer auf der falschen Seite des Zuges aussteigen. Aber stets schimmert die Hoffnung durch, dass ihr Leben sich doch noch ändert und ein Neuanfang möglich ist.…mehr

Produktbeschreibung
Gern ein Rebell wären viele von Cast ns ganz und gar unheldischen Helden - doch nur selten gehen ihre Wünsche und Sehnsüchte in Erfüllung. Am liebsten würden sie aus ihrem grauen Alltagsleben ausbrechen, wie der Mann, der seine Familie verlässt, um mit einer anderen Frau ein neues Leben anzufangen. Doch sein Ausbruch scheitert, und er kehrt reumütig zurück. Die Geschichten erzählen von Menschen, die Chancen verpassen, die in gewisser Weise immer auf der falschen Seite des Zuges aussteigen. Aber stets schimmert die Hoffnung durch, dass ihr Leben sich doch noch ändert und ein Neuanfang möglich ist.
Autorenporträt
Carlos Castan, geboren 1960 in Barcelona, studierte Philosophie in Madrid und unterrichtet heute an einem Gymnasium im nordspanischen Huesca. Er zählt zu den talentiertesten jungen Autoren Spaniens. Erste Buchveröffentlichung.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.10.2000

Ungelöstes Leben
Carlos Castáns Premiere
Der deutsche Titel Gern ein Rebell verrät schon, dass Wünsche eine Rolle spielen in dieser ersten Publikation des 40-jährigen Carlos Castán. Tatsächlich lässt der Gymnasiallehrer aus dem nordspanischen Huesca den Protagonisten seiner 15 Erzählungen wenig Spielraum zu glückhaftem Erleben. Vielmehr „liegt das Glück wie verschmutztes Gold in jeder Falte vergangenen Leids verborgen”. Und in diese Falten ist der Stoff seiner Worte gelegt, die Alltägliches wundersam zu Unerwartetem verdichten.
Oft in der Form des nach ihrem Selbst suchenden Inneren Monologs stoßen so prosaische Gestalten wie untreue Ehemänner, Heranwachsende „ohne echte Lebenschance” oder verunsicherte Liebende an einen Punkt existenzieller Leere, der sich bestenfalls durch „schmerzliche Erinnerungen” füllen lässt. Und doch gelingt es ihnen immer wieder, den Überdruss am déjà vu mit ihren Träumen und Sehnsüchten aufzusprengen und einer an Julio Cortázar gemahnenden Fantastik des Trivialen Gegenwart zu schaffen.
Zugute kommt dieser inneren Stimmung der poetisch verhalten inszenierten Geschichten, dass sie sich nicht im Verstörungs- und Ekelbereich der Großstadt mit der heute üblichen Trotz- und Kotzhaltung verzetteln. Hier schreibt einer, der die ländliche, familiäre und kleinstädtische Welt keineswegs als nichtig aus den Augen verloren hat. Gerade in einem „windschiefen Dorf”, inmitten der Enge, können „zerbrechliche Hoffnungen die Kraft des Schicksals mit seinem gespannten Bogen zum Erzittern bringen”. Und in dieser Schwebe, diesen „Tagen wie aus Luft”, lässt Carlos Castán seine uns sehr nahen, unheldischen Helden erkennen, in welchem Maße ihr diffuses Lebensknäuel einer Lösung durch mutige Selbstbestimmung bedarf.
Dergleichen vorzuführen ist allerdings Ziel und Sinn des Romans. Carlos Castán wird ihn hoffentlich bald schreiben. Denn seine so subtil das Abgründige menschlicher Verlorenheit durchstreifenden Geschichten weisen ihn als meisterhaften Psychologen aus, als einen geborenen großen Erzähler fernab modischer Tristesse, von dem noch viel zu erwarten ist.
UTE STEMPEL
CARLOS CASTÁN: Gern ein Rebell. Erzählungen. Aus dem Spanischen von Matthias Strobel. Verlag Nagel & Kimche. Zürich 2000. 170 Seiten, 29,80 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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"Diese Erzählungen sind grandios, dieser Autor ist eine Entdeckung, über die man sich kaum enthusiastisch genug freuen kann." (Norddeutscher Rundfunk)